Update zur XWORLD.
In den nächsten Tagen startet die Etappe 3 von Belem nach Georgetown, bevor es dann in ca. 3 Wochen auf die legendäre Strecke BR 319 geht von Manaus nach Porto Vehlo. Wir sind alle sehr gespannt wie sich der VW Amarok auf dieser schwierigen macht, hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Bisher hatten wir allerdings kein Grund zur Klage, wobei der eine oder andere sich gerne ein Automatikgetribe gewünscht hätte. Soll ja aber bei VW für den Amaroks demnächst kommen.
Ansonsten, haben kann man nun auf der Facebookseite von proplusmotion die Live Position des Konvois verfolgen. Pro Tag wird eine Positionsanzeige gesendet. Gleichzeitig werden auf der Facebookseite, Berichte und die ersten Bilder veröffentlicht. Wer also einmal reinschauen will nur zu. ganz spannend.
Grüße | XWORLD
VW Amarok - XWORLD Tour South America 2011/2012
Re: VW Amarok - XWORLD Tour South America 2011/2012
Update XWORLD:
Etappe 3 der großen Südamerika Tour ist unterwegs. Die ersten Bilder sind mittlerweile auch schon über den Teich zu uns gekommen und sind in der Bilder Galerie anzusehen. Eine 40 stündige Überfahrt über die Strassen des Amazonas haben TN und die VW Amaroks gut überstanden, so das die Fahrt in Richtung Georgetown in den nächsten Tagen fortgesetzt werden kann. Der nächtliche Raubüberfall auf einen unserer Guides hat uns alle etwas negativ beeindruckt und der Verlust von 750 Real und einem GPS Gerät sind nicht gerade angenehm, aber zum Glück ist nichts weiter passiert. Die Stimmung ist aber weiterhin gut und niemand möchte sich so richtig deshalb die Stimmung verderben lassen.
Daumen drücken für den weiteren Tourverlauf.
Etappe 3 der großen Südamerika Tour ist unterwegs. Die ersten Bilder sind mittlerweile auch schon über den Teich zu uns gekommen und sind in der Bilder Galerie anzusehen. Eine 40 stündige Überfahrt über die Strassen des Amazonas haben TN und die VW Amaroks gut überstanden, so das die Fahrt in Richtung Georgetown in den nächsten Tagen fortgesetzt werden kann. Der nächtliche Raubüberfall auf einen unserer Guides hat uns alle etwas negativ beeindruckt und der Verlust von 750 Real und einem GPS Gerät sind nicht gerade angenehm, aber zum Glück ist nichts weiter passiert. Die Stimmung ist aber weiterhin gut und niemand möchte sich so richtig deshalb die Stimmung verderben lassen.
Daumen drücken für den weiteren Tourverlauf.
Re: VW Amarok - XWORLD Tour South America 2011/2012
XWORLD Etappe 3 von Belem nach Georgetown:
Mittlerweile ist Halbzeit auf Etappe 3 und der Konvoi durchquert gerade französisch Guyana. Alles soweit okay, der VW Amarok schlägt sich ganz beachtlich. Bisher können wir von keinen Schäden berichten. Die nächsten Tage werden bestimmt spannend. In der Galerie, habe ich die ersten Bilder der Etappe 3, hinzugefügt. Viel Spaß beim anschauen.
Mittlerweile ist Halbzeit auf Etappe 3 und der Konvoi durchquert gerade französisch Guyana. Alles soweit okay, der VW Amarok schlägt sich ganz beachtlich. Bisher können wir von keinen Schäden berichten. Die nächsten Tage werden bestimmt spannend. In der Galerie, habe ich die ersten Bilder der Etappe 3, hinzugefügt. Viel Spaß beim anschauen.
Re: VW Amarok - XWORLD Tour South America 2011/2012
XWORLD Etappe 3 Reisebericht:
Von Fährfahrten, Amazonien und Raketen
Die dritte Etappe der XWORLD führt die Teilnehmer vom brasilianischen Belem aus durch die drei kleinsten Staaten Südamerikas bis nach Georgetown (Guyana). Von Fahrten über Schlammpisten, dem Besuch beim Weltraumbahnhof in Kourou und der südamerikanischen Mentalität berichtet das Tagebuch eines Teilnehmers.
16. Juli
Einige der Teilnehmer kommen mit viel Verspätung in Belem an. Erst am Nachmittag sind wir vollzählig. Wir beziehen unsere Hotelzimmer im Hilton und machen einen Spaziergang an die Docks. Weil sich die Fahrzeiten der Fähre geändert haben, mussten die Fahrzeuge ohne uns die Reise antreten. Einige von uns sind darüber zuerst sehr enttäuscht und wären gerne mitgefahren. Als wir einige Tage später erfahren, dass der Überführende auf der Fähre überfallen wurde (es geht ihm gut!), sind alle heilfroh, dass sie nicht dabei waren.
Nachdem unser Tourguide uns beim gemeinsamen Essen über den Ablauf der kommenden 14 Tage unterrichtet hat, lassen wir den ersten Tag gemütlich ausklingen.
17. Juli
Um 9:00 Uhr startet unsere Sightseeing-Tour mit Cicero. Dieser Stadtführer ist ein Original, der zu jedem Stein eine Geschichte zu erzählen weiß. Er führt uns über den Ver-o-Peso-Markt. Dort sehen wir Korbflechtern bei der Arbeit zu, bewundern die Vielfalt des Fischmarkts und lernen ein wenig über die Naturmedizin der Indios.
Mit dem Wassertaxi setzten wir auf eine kleine Insel über und essen dort zu Mittag. Cicero führt uns durch ein kleines Dorf mitten im Dschungel und erklärt uns die Flora und Fauna der Gegend. Wir sehen Mangobäume, wilden Koriander, Kakaobäume, fleischfressende Pflanzen und sogar eine Vogelspinne. Am Abend geht es mit dem Boot zurück nach Belem.
18. Juli
Der Vormittag steht zur freien Verfügung. Gegen Mittag besteigen wir einen kleinen Flieger, der uns nach Macapa bringen soll. Vom Flugzeug aus haben wir einen sagenhaften Überblick über Amazonien mit seinen unendlich vielen Flüssen.
In Macapa beziehen wir unser Hotel. Es liegt ein wenig außerhalb der Stadt in einem kleinen Park. Das ist pure Idylle. Auch die Fähre ist angekommen und so fahren wir an den Anleger und helfen beim Entladen der Amaroks. Nach den ersten Kilometern hinterm Steuer bis zu unserem Hotel freuen wir uns auf den ersten richtigen Fahrtag.
19. Juli
Heute geht es richtig los! Auf gut ausgebauten Straßen fahren wir durch Nordbrasilien. Unsere erste Kaffeepause machen wir in einem kleinen Dorf. Sofort ist unser Konvoi von Einheimischen umringt, die sehr freundlich und voller Begeisterung sind. Wir lernen die brasilianische Gastfreundschaft kennen und bekommen unseren Kaffee geschenkt. Beschwingt durch dieses schöne Erlebnis fahren wir weiter und erreichen kurz vor der Dämmerung einen Campingplatz in der Nähe von Calcoene. Bei frischem Salat mit Pasta und kaltem Bier blicken wir auf einen grandiosen Sternenhimmel. Gute Nacht.
20. Juli
Nach einer sehr warmen Nacht steht der Tau auf unseren Zelten. Wir sind im Regenwald! Auf unserer Fahrt Richtung Norden machen wir einen Abstecher ans Meer und fahren dann zurück über Calcoene in Richtung Oiapogue. Bald wird Asphalt zu Lehm, der letztlich zu Schlamm wird. Es hat viel geregnet in den letzten Tagen. Schon bald steht ein feststeckender LKW vor uns. Mit Allradantrieb und MT-Bereifung kommen unsere höher gelegten Amaroks locker an dem LKW vorbei. Die Strecke wird immer schöner. Sie führt direkt durch den Urwald und bietet immer wieder spannende Abschnitte mit viel Matsch und Wasserpfützen. Bis wir in unserem Zielort ankommen, ist es fast dunkel. Wir finden Unterschlupf in einem simplen Hotel und lassen bei Steak und Bier den Tag Revue
passieren.
21. Juli
Ohne Probleme reisen wir aus Brasilien aus. Die Grenzüberquerung nach Französisch-Guyana dauert aber etwas länger. Eine neu gebaute, futuristisch anmutende Brücke ist leider noch nicht eröffnet, weshalb wir die Fähre nehmen müssen. Bei einem Preis von 80 Euro pro Fahrzeug, lernen wir schnell, was es heißt, ein Monopol auszunutzen. Gegen Mittag erreichen wir das französische Überseedepartement. Ein kurzer Blick auf unsere Papiere und schon dürfen wir passieren. Kein Papierkram, keine Stempel. Wir sind ja schließlich jetzt in Frankreich.
Über kurvige Straßen fahren wir bis Regina und legen dort einen Stopp zum Mittagessen ein. Wir fahren weiter und erreichen am Abend Cayenne.
22. Juli
Heute steht etwas ganz Besonderes auf dem Plan. Wir fahren zum CSG (Centre Spatial Guyanais), dem Weltraumbahnhof der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA). Von hier aus starten die Ariane-Raketen in den Orbit. Bei einem Fotostopp vor dem Nachbau der Ariane 5 kommen wir ins Gespräch mit einem Franzosen, der seit fünf Jahren bei der ESA arbeitet. Er ruft sofort einen deutschen Kollegen an, der uns eine ganz persönliche Führung durch das Areal gibt – faszinierend!
Wir fahren weiter bis an den Plage les Hattes. Einige von uns nehmen ein Bad im Atlantik. Danach suchen wir uns ein Hotel in Mana. Nach dem Abendessen gehen wir nochmals zum Strand und hoffen, Schildkröten zu sehen. Nach eineinhalb Stunden haben wir Glück und können einige frisch geschlüpfte Reptilien beobachten, die sich ihren Weg zum Meer bahnen.
23. Juli
Wir schlafen aus. Heute stehen nur 90 Kilometer Fahrt auf dem Programm. So bleibt uns nach der Ankunft genug Zeit zum Ausruhen. Um 15 Uhr startet unsere Führung durch das größte Strafgefangenenlager Französisch Guyanas. Erschöpft von der schrecklichen Geschichte dieses Ortes und der unglaublichen Hitze, sind wir froh wieder ins Hotel zu kommen. Bei Rotwein und Bier verbringen wir einen geselligen Abend.
24. Juli
Über eine Fähre erreichen wir Suriname. Die Einreise geht überraschend schnell. Dafür dauert die nachfolgende Fahrt umso länger. Die Straßen waren wohl mal asphaltiert, bestehen heute aber nur noch aus Schlaglöchern oder aus Schotter. Die Außentemperaturen steigen auf über 40 °C und die Landschaft wechselt von grünem Regenwald zu kleinen Dörfern mit Holzhäusern. Kurz vor Paramaribo wird die Straße endlich besser und wir kommen schnell bis an unser heutiges Ziel, das Berg en Dal Ressort. Wir beziehen unsere Zimmer in der Ecolodge Mitten im Urwald.
25. Juli
Ein freier Tag steht auf dem Programm. Es bieten sich uns eine Vielzahl von Aktivitäten. Kanu fahren, Bootstouren zu Dörfern von Eingeborenen. Vogelbeobachtungstouren oder klettern im Hochseilgarten mit Abseilen über dem Fluss – für jeden ist etwas dabei. Einfach entspannen geht natürlich auch. Beim Abendessen kommen wir wieder zusammen und tauschen die Erlebnisse des Tages aus.
26. Juli
Wir starten früh und fahren nach Paramaribo. Dort haben wir gut drei Stunden Zeit, die Stadt, die zumm UNESCO Weltkulturerbe gehört zu erkunden. Nach dem Mittag fahren wir weiter gen Westen. Schon bald ändert sich die Landschaft. Heute Morgen fuhren wir noch durch tiefen Dschungel, jetzt sind wir mitten in einem Sumpfgebiet, fahren vorbei an Bananenplantagen bis in die Reiskammer Surinames. In der chinesisch geprägten Stadt Nieuw Nickeri essen wir zu Abend und gehen früh schlafen.
27. Juli
Wieder brechen wir früh auf, denn die Fähre nach Guyana soll schon um 10:00 Uhr ablegen. Wir erreichen den Fähranleger um 8:32 Uhr und erfahren dort, dass sich die Abfahrtzeiten geändert haben. Wir waren zwei Minuten zu spät. Als heißt es bis 13:00 Uhr zu warten. Erst dann kommt die nächste Fähre. Um 13:30 Uhr kommen wir in Guyana an. Die Einreise dauert eine weitere Stunde, dann geht die Fahrt weiter. Wir sind überrascht, wie unterschiedlich jedes der drei kleinen Länder ist. Guyana ist an der Küste dicht besiedelt, von den grünen Urwaldregionen, die wir in den letzten beiden Ländern gesehen haben, ist nichts zu erkennen. Wir kommen gut voran, bis eine Brücke gesperrt ist und wir wieder warten müssen. Nach 40 Minuten geht es schließlich weiter. Am Abend kommen wir völlig erschöpft aber glücklich in unserem Hotel in Georgetown an. Als wir dort zu Abend essen wollen, müssen wir zwei Stunden auf unser Essen warten. Guyana gibt uns eine Lektion in Sachen Entschleunigung. Wir nehmen es mit Humor.
28. Juli
Einige von uns fliegen zum höchsten von einer Stufe herab fallenden Wasserfall der Erde, dem Kaieteur Wasserfall. Der andere Teil bekommt bei einer Stadtführung die Gelegenheit Georgetown besser kennen zu lernen. Dann genießen wir ein ausgiebiges Abendessen im besten Restaurant der Stadt und durchleben noch einmal die vielen Eindrücke der Reise gemeinsam. Dann ist es Zeit, sich zu verabschieden. Am nächsten Tag steht die Abreise an.
Von Fährfahrten, Amazonien und Raketen
Die dritte Etappe der XWORLD führt die Teilnehmer vom brasilianischen Belem aus durch die drei kleinsten Staaten Südamerikas bis nach Georgetown (Guyana). Von Fahrten über Schlammpisten, dem Besuch beim Weltraumbahnhof in Kourou und der südamerikanischen Mentalität berichtet das Tagebuch eines Teilnehmers.
16. Juli
Einige der Teilnehmer kommen mit viel Verspätung in Belem an. Erst am Nachmittag sind wir vollzählig. Wir beziehen unsere Hotelzimmer im Hilton und machen einen Spaziergang an die Docks. Weil sich die Fahrzeiten der Fähre geändert haben, mussten die Fahrzeuge ohne uns die Reise antreten. Einige von uns sind darüber zuerst sehr enttäuscht und wären gerne mitgefahren. Als wir einige Tage später erfahren, dass der Überführende auf der Fähre überfallen wurde (es geht ihm gut!), sind alle heilfroh, dass sie nicht dabei waren.
Nachdem unser Tourguide uns beim gemeinsamen Essen über den Ablauf der kommenden 14 Tage unterrichtet hat, lassen wir den ersten Tag gemütlich ausklingen.
17. Juli
Um 9:00 Uhr startet unsere Sightseeing-Tour mit Cicero. Dieser Stadtführer ist ein Original, der zu jedem Stein eine Geschichte zu erzählen weiß. Er führt uns über den Ver-o-Peso-Markt. Dort sehen wir Korbflechtern bei der Arbeit zu, bewundern die Vielfalt des Fischmarkts und lernen ein wenig über die Naturmedizin der Indios.
Mit dem Wassertaxi setzten wir auf eine kleine Insel über und essen dort zu Mittag. Cicero führt uns durch ein kleines Dorf mitten im Dschungel und erklärt uns die Flora und Fauna der Gegend. Wir sehen Mangobäume, wilden Koriander, Kakaobäume, fleischfressende Pflanzen und sogar eine Vogelspinne. Am Abend geht es mit dem Boot zurück nach Belem.
18. Juli
Der Vormittag steht zur freien Verfügung. Gegen Mittag besteigen wir einen kleinen Flieger, der uns nach Macapa bringen soll. Vom Flugzeug aus haben wir einen sagenhaften Überblick über Amazonien mit seinen unendlich vielen Flüssen.
In Macapa beziehen wir unser Hotel. Es liegt ein wenig außerhalb der Stadt in einem kleinen Park. Das ist pure Idylle. Auch die Fähre ist angekommen und so fahren wir an den Anleger und helfen beim Entladen der Amaroks. Nach den ersten Kilometern hinterm Steuer bis zu unserem Hotel freuen wir uns auf den ersten richtigen Fahrtag.
19. Juli
Heute geht es richtig los! Auf gut ausgebauten Straßen fahren wir durch Nordbrasilien. Unsere erste Kaffeepause machen wir in einem kleinen Dorf. Sofort ist unser Konvoi von Einheimischen umringt, die sehr freundlich und voller Begeisterung sind. Wir lernen die brasilianische Gastfreundschaft kennen und bekommen unseren Kaffee geschenkt. Beschwingt durch dieses schöne Erlebnis fahren wir weiter und erreichen kurz vor der Dämmerung einen Campingplatz in der Nähe von Calcoene. Bei frischem Salat mit Pasta und kaltem Bier blicken wir auf einen grandiosen Sternenhimmel. Gute Nacht.
20. Juli
Nach einer sehr warmen Nacht steht der Tau auf unseren Zelten. Wir sind im Regenwald! Auf unserer Fahrt Richtung Norden machen wir einen Abstecher ans Meer und fahren dann zurück über Calcoene in Richtung Oiapogue. Bald wird Asphalt zu Lehm, der letztlich zu Schlamm wird. Es hat viel geregnet in den letzten Tagen. Schon bald steht ein feststeckender LKW vor uns. Mit Allradantrieb und MT-Bereifung kommen unsere höher gelegten Amaroks locker an dem LKW vorbei. Die Strecke wird immer schöner. Sie führt direkt durch den Urwald und bietet immer wieder spannende Abschnitte mit viel Matsch und Wasserpfützen. Bis wir in unserem Zielort ankommen, ist es fast dunkel. Wir finden Unterschlupf in einem simplen Hotel und lassen bei Steak und Bier den Tag Revue
passieren.
21. Juli
Ohne Probleme reisen wir aus Brasilien aus. Die Grenzüberquerung nach Französisch-Guyana dauert aber etwas länger. Eine neu gebaute, futuristisch anmutende Brücke ist leider noch nicht eröffnet, weshalb wir die Fähre nehmen müssen. Bei einem Preis von 80 Euro pro Fahrzeug, lernen wir schnell, was es heißt, ein Monopol auszunutzen. Gegen Mittag erreichen wir das französische Überseedepartement. Ein kurzer Blick auf unsere Papiere und schon dürfen wir passieren. Kein Papierkram, keine Stempel. Wir sind ja schließlich jetzt in Frankreich.
Über kurvige Straßen fahren wir bis Regina und legen dort einen Stopp zum Mittagessen ein. Wir fahren weiter und erreichen am Abend Cayenne.
22. Juli
Heute steht etwas ganz Besonderes auf dem Plan. Wir fahren zum CSG (Centre Spatial Guyanais), dem Weltraumbahnhof der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA). Von hier aus starten die Ariane-Raketen in den Orbit. Bei einem Fotostopp vor dem Nachbau der Ariane 5 kommen wir ins Gespräch mit einem Franzosen, der seit fünf Jahren bei der ESA arbeitet. Er ruft sofort einen deutschen Kollegen an, der uns eine ganz persönliche Führung durch das Areal gibt – faszinierend!
Wir fahren weiter bis an den Plage les Hattes. Einige von uns nehmen ein Bad im Atlantik. Danach suchen wir uns ein Hotel in Mana. Nach dem Abendessen gehen wir nochmals zum Strand und hoffen, Schildkröten zu sehen. Nach eineinhalb Stunden haben wir Glück und können einige frisch geschlüpfte Reptilien beobachten, die sich ihren Weg zum Meer bahnen.
23. Juli
Wir schlafen aus. Heute stehen nur 90 Kilometer Fahrt auf dem Programm. So bleibt uns nach der Ankunft genug Zeit zum Ausruhen. Um 15 Uhr startet unsere Führung durch das größte Strafgefangenenlager Französisch Guyanas. Erschöpft von der schrecklichen Geschichte dieses Ortes und der unglaublichen Hitze, sind wir froh wieder ins Hotel zu kommen. Bei Rotwein und Bier verbringen wir einen geselligen Abend.
24. Juli
Über eine Fähre erreichen wir Suriname. Die Einreise geht überraschend schnell. Dafür dauert die nachfolgende Fahrt umso länger. Die Straßen waren wohl mal asphaltiert, bestehen heute aber nur noch aus Schlaglöchern oder aus Schotter. Die Außentemperaturen steigen auf über 40 °C und die Landschaft wechselt von grünem Regenwald zu kleinen Dörfern mit Holzhäusern. Kurz vor Paramaribo wird die Straße endlich besser und wir kommen schnell bis an unser heutiges Ziel, das Berg en Dal Ressort. Wir beziehen unsere Zimmer in der Ecolodge Mitten im Urwald.
25. Juli
Ein freier Tag steht auf dem Programm. Es bieten sich uns eine Vielzahl von Aktivitäten. Kanu fahren, Bootstouren zu Dörfern von Eingeborenen. Vogelbeobachtungstouren oder klettern im Hochseilgarten mit Abseilen über dem Fluss – für jeden ist etwas dabei. Einfach entspannen geht natürlich auch. Beim Abendessen kommen wir wieder zusammen und tauschen die Erlebnisse des Tages aus.
26. Juli
Wir starten früh und fahren nach Paramaribo. Dort haben wir gut drei Stunden Zeit, die Stadt, die zumm UNESCO Weltkulturerbe gehört zu erkunden. Nach dem Mittag fahren wir weiter gen Westen. Schon bald ändert sich die Landschaft. Heute Morgen fuhren wir noch durch tiefen Dschungel, jetzt sind wir mitten in einem Sumpfgebiet, fahren vorbei an Bananenplantagen bis in die Reiskammer Surinames. In der chinesisch geprägten Stadt Nieuw Nickeri essen wir zu Abend und gehen früh schlafen.
27. Juli
Wieder brechen wir früh auf, denn die Fähre nach Guyana soll schon um 10:00 Uhr ablegen. Wir erreichen den Fähranleger um 8:32 Uhr und erfahren dort, dass sich die Abfahrtzeiten geändert haben. Wir waren zwei Minuten zu spät. Als heißt es bis 13:00 Uhr zu warten. Erst dann kommt die nächste Fähre. Um 13:30 Uhr kommen wir in Guyana an. Die Einreise dauert eine weitere Stunde, dann geht die Fahrt weiter. Wir sind überrascht, wie unterschiedlich jedes der drei kleinen Länder ist. Guyana ist an der Küste dicht besiedelt, von den grünen Urwaldregionen, die wir in den letzten beiden Ländern gesehen haben, ist nichts zu erkennen. Wir kommen gut voran, bis eine Brücke gesperrt ist und wir wieder warten müssen. Nach 40 Minuten geht es schließlich weiter. Am Abend kommen wir völlig erschöpft aber glücklich in unserem Hotel in Georgetown an. Als wir dort zu Abend essen wollen, müssen wir zwei Stunden auf unser Essen warten. Guyana gibt uns eine Lektion in Sachen Entschleunigung. Wir nehmen es mit Humor.
28. Juli
Einige von uns fliegen zum höchsten von einer Stufe herab fallenden Wasserfall der Erde, dem Kaieteur Wasserfall. Der andere Teil bekommt bei einer Stadtführung die Gelegenheit Georgetown besser kennen zu lernen. Dann genießen wir ein ausgiebiges Abendessen im besten Restaurant der Stadt und durchleben noch einmal die vielen Eindrücke der Reise gemeinsam. Dann ist es Zeit, sich zu verabschieden. Am nächsten Tag steht die Abreise an.
Re: VW Amarok - XWORLD Tour South America 2011/2012
bei welcher Tour wart ihr dabei?
http://www.xworld.cc/etappen/uebersicht/
Wäre gerne bei der Rio de janeiro -belem dabei. Eine hammer Strecke!
konnte leider nicht da meine Frau ein wellness gebucht hatte
*** link entfernt *** SPAM
Seit ihr nächstes Jahr wieder dabei?
http://www.xworld.cc/etappen/uebersicht/
Wäre gerne bei der Rio de janeiro -belem dabei. Eine hammer Strecke!
konnte leider nicht da meine Frau ein wellness gebucht hatte
*** link entfernt *** SPAM
Seit ihr nächstes Jahr wieder dabei?
Re: VW Amarok - XWORLD Tour South America 2011/2012
Tagebuch.
03/04.08.2011 KM 0 Georgetown/Guyana
Welcome to the Mosquito Coast.
Mückenküste nannten die ersten Europäer den nord-ostlichen Zipfel Südamerikas. Kein Wunder, dass sich der Tourismus hier in Guyana eher noch im Strampelanzug steckt. Nachdem in den letzen Jahrhunderten holländische Abenteurer und das britische Empire mit wechselhaften Erfolg in dieser abgelegenen Ecke der Erde versuchten, kann man Guyana heutzutage wohl zu den vergessenen Ländern der Erde zählen. Direktflüge aus Europa gibt es keine und so treffen die Mitfahrer für die bevorstehende Etappe durch das Amazonasgebiet über unterschiedlichste Routen und zu unterschiedlichsten Zeiten in der Herdmanston Lodge am Rand von George Town an.
Die Temperaturen liegen knapp unter 40°C, die Luftfeuchtigkeit im oberen zweistelligen Bereich – und Moskitos sind für jeden immer noch genug vorhanden.
Trotzdem erkunden wir bei einer sehr informativen Stadtführung die Geschichte und Sehenswürdigkeiten der kompakten Innenstadt oder fliegen kleinen Propellermaschinen zu den an der Grenze zu Venezuela gelegenen Kaiteur Wasserfällen. Wie bei Wasserfällen üblich glänzen auch diese mit einem Superlativ: Die höchsten in einer Stufe herabstürzenden Fälle der Welt. Die Lage mitten im Dschungel und der durch die heftigen Regenfälle hohe Wasserstand machen den Ausflug zu einem schönen Einstieg zu unserer Tour durch den Regenwald.
Beim Briefing am Abend wird deutlich, dass die Strecke wohl zu Recht zu einer der Abenteuerlichsten weltweit gehört. Ausgiebige Regenfälle und weg geschwemmte Brücken könnten Umwege von hunderten von Kilometern bedeuten. Der Nachmittag vergeht mit dem Verstauen von ein paar hundert Kilo Ausrüstung und Verpflegung in den Amaroks,. Am Abend gönnen wir uns noch ein opulentes und leckeres chinesisches Festessen – schließlich werden wir in den nächsten Wochen öfters auf unsere eigenen nicht Superlativ verdächtigen Kochkünste angewiesen sein.
05.08.11
KM 276, Guyana, Interior
Endlich geht es los. Vor uns liegen hunderte Kilometer durch da Amazonasgebiet. Noch vor dem Frühstück verstauen wir unser Gepäck in den Amaroks. Die ersten Kilometer führt die Strecke entlang der von den Holländern im 17.Jhd. angelegten Plantagen, dicht an dicht reihen sich kleine Siedlungen mit Namen wie: Support, Hope oder Survial. Wir kommen wegen des dichten Verkehr nur langsam voran. Weiter im Landesinneren lässt der Verkehr nach, auf gut ausgebauter Teerstrasse ist Linden, eine für guyanesische Verhältnisse große Stadt zügig erreicht. Die Orientierung ist gar nicht so einfach, mehrfach müssen wir fragen um die weitere Strecke Richtung brasilianischer Grenze zu finden.
Südlich von Linden fahren fast nur noch hochbeinige, teilweise über 50 Jahre alte Bedford Trucks und vollbesetzte klapprige Toyota Kleinbusse zu den Mienen im Landesinneren. Die Lateritpiste durch den Regenwald hat schon bessere Zeiten gesehen und wir kurven im Slalom um Schlaglöcher und Schlammpfützen.
Bei einer Polizeistation in einer Siedlung die aus notdürftig aus Brettern zusammengefügten Hütten besteht werden vor der Weiterfahrt unsere Daten in ein dickes Buch eingetragen. Während wir dies tun liest der „Sherrif“ einem jugendlichen Tunichgut lautstark die Leviten – wenn wir einschlägigen Filmen glauben wollen, muss es so wohl auch in den ersten Siedlungen im Nordamerikanischen Westen zugegangen sein.
Die Siedlung ist gleichzeitig auch das Ende der ausgebauten Strecke, einsurig führt die Piste durch den Regenwald. 1. Gang, 2.Gang, 1.Gang, 2.Gang, 3.Gang (hurra), 1.Gang, 2.Gang. Auf dieser Strecke war 1992 auch die Cameltrophy durch Guyana unterwegs. Obwohl wir nur langsam vorankommen ist die Fahrt durch den intakten Regenwald wunderschön. Ein Bautrupp hat eine Lücke in der dichten Vegetation hinterlassen - für uns der ideale Platz für das erste Camp. Glücklicherweise konnten wir nach einem Kabelbrand die Stromversorgung der Kühlbox wieder reparieren und so genießen wir, nachdem die Zelte aufgebaut sind ein köstlich kühles Bier. Karls sagt: Als ob einem ein Engel in den Hals pinkelt. Keine Ahnun ob sich das so anfühlt, aber bei immer noch gut 35°C bin ich gerne bereit ihm sofort zuzustimmen. Plötzlich wird die Stille durch Motorengeräusch durchbrochen, ein Motorrad fährt vorbei, dreht dann jedoch wieder um und kommt auf uns zu – Adam ist seit 2,5 Jahren mit seiner BMW unterwegs – wir laden ihn zu Nudeln und spirituellem Flüssigkeitserlebnis ein. Es folgt ein langer Abend unter dem tropischen Sternenhimmel.
06.08.11
KM 184, Rock View Lodge Guyana
Schon um sechs Uhr morgens erwacht das Camp. Kurzes Frühstück und das verstauen der von der Luftfeuchtigkeit triefnassen Zelte. Unser Convoi schaukelt weiter durch den Dschungel Richtung Süden. Warum werden eigentlich vor allem die Löcher auf der Beifahrerseite mitgenommen?
Ein Pick Up steckt bis zur Stoßstange im Morast, er ist durch die dünne Deckschicht gebrochen. Mit unserem Bergegurt können wir ihn jedoch problemlos auf tragfähigen Grund ziehen. Zum Dank begleitet uns der Fahrer zur Fähre über den Essequibo, dem drittlängsten Fluss Südamerikas. Normalerweise muss für diese Fähre ein Permit im Büro der Mienengesellschaft beantragt werden – dank der Unterstützung können wir jedoch direkt am Anleger bezahlen und sofort übersetzen. Schön, wenn sich Hilfsbereitschaft mal so schnell auszahlt.
Auf der gegenüberliegenden Flussseite müssen wir überraschenderweise schon die Zollformalitäten für die Ausreise erledigen – obwohl die brasilianische Grenze noch gut 200km entfernt ist. Nach weiteren Stunden lichtet sich unvermittelt der Regenwald und wir fahren durch eine Savannnenlandschaft, die auch als Kulisse von „Out of Africa“ funktionieren würde. Mit vollkommen eigestaubten Fahrzeugen erreichen wir unser Tagesziel die Rock View Lodge. Einfache Zimmer, ein kleiner Pool und ein ganzer Kühlschrank mit kaltem Bier – nach der Rüttelei der letzten Stunden stellt sich jeder sein individuelles Wellness Programm für Nachmittag zusammen.
07.08.11
KM 259, Boa Vista, Brasilien
Am Morgen treffen wir Collin, den Besitzer der Lodge. Mit seinem alten – und noch immer fahrbereiten (naja) – Bedford hatte er damals für die Camel Trophy die Strecken vorbereitet und erzählt unterhaltsame Anekdoten aus der „Pionierzeit“ unserer Strecke.
Heute ist es trocken und so sind die 120km durch die Savanne unterhaltsam und nach den Tagen im dichten Dschungel ist die offene Weite eine schöne Abwechslung.
Nach gut drei Stunden erreichen wir die Grenze zu Brasilien, die Ausreise aus Guyana ist in 10min erledigt, ein Knoten in der Grenzbrücke wechselt von Linksverkehr auf Rechtsverkehr.
Die Einreise nach Brasilien dauert dann überraschend lang. Die Zollbeamten sind zwar freundlich aber gründlich, die Einreisepolizisten in der Mittagspause. Unser privates Gepäck muss entladen und durch ein Röntgengerät gechoben werden, die Autos werden einzeln vorgefahren und inspiziert. Außerdem werden sowohl die brasilianischen Einreisepapiere und zusätzlich unser Carnet sehr gründlich ausgefüllt. Nachdem wir unsere aus der Lodge mitgebrachten Lunchpakete gegessen haben ist auch die Grenzpolizei wieder da und unsere Daten werden erst auf Zettel geschrieben und dann im Computer eingegeben. Alles läuft zwar langwierig, jedoch sehr freundlich ab, wir bekommen sogar Kaffee angeboten.
Nach etwas über drei Stunden dürfen wir auf hervorragendem Teer nach Boa Vista weiterfahren. Die Stadt und unser Hotel haben offensichtlich schon bessere Tage gesehen – „nothing to write home about“ – würde ein Engländer sagen – und das will ich jetzt auch nicht machen. Wir essen leckeren Fisch in einem Freiluftrestaurant am Fluss und begießen unsere Ankunft in Brasilien mit dem Nationalgetränk.
08.08.11
KM 796, Manaus, Brasilien
Wir sind weiter, weil wir zu langsam waren.
Eigentlich wollten wir gestern Abend in einem Gebiet mit Wasserfällen campen. Auf der Teerstrasse müssten sich die knapp 600km bis dahin gut bis Sonnenuntergang zurücklegen lassen – glaubten wir.
Doch wir kommen nicht richtig voran, tiefe Schlaglöcher mit fiesen Kanten lassen die Fahrt zum gigantischen Slalom werden. Immer wieder rumpeln wir in tiefe Krater, wo es geht fahren wir neben der Strasse. Eine Qual für Fahrwerk, Reifen und Beifahrer. Erst am frühen Nachmittag erreichen wir den Äquator. Ein einfaches Monument mit einem verwahrlosten Parkplatz. Auch auf der Südhalbkugel wird es weder kühler (obwohl hier doch jetzt Winter ist) und auch die Strasse wird erst besser als sie durch das Indianergebiet führt. Der Bau der Strasse war lange umkämpft, als Kompromiss wurde vereinbart, dass die Fahrzeuge im Indianergebiet nicht anhalten. Kurz vor 18:00 sind wir immer noch 90km von unserem „Campgebiet“ entfernt – da es wenig Sinn macht in der Dunkelheit einen Platz zu suchen und so beschließen wir bis Manaus durchzufahren. Zum Glück wird die Strasse immer besser, und so ist die Fahrt durch das hügelige Land fast schon ein Achterbahnvergnügen.
Unser Hotel ist modern und von den Zimmern haben wir eine schöne Aussicht auf die 1,5Mio Metropole am Amazonas. Die Pizza im Hotelrestaurant ist zumindest sättigend. Nach dem langen Tag fallen wir müde ins Bett.
09.08.11
KM 0, Manaus, Brasilien
Ruhetag in der ehemals reichsten Stadt Brasiliens. Wir treffen uns am späten Vormittag, besichtigen die berühmte Oper und können den Reichtum und die Dekadenz zur Zeit des Kautschukbooms erahnen. In der Nähe der Oper gibt es eine Eisdiele, die auch Eis aus lokalen Fruchtsorten anbietet – einfach in einem Becher abfüllen und nach Gewicht bezahlen – schon deshalb lohnt der Opernbesuch.
Wir schlendern entlang von einfachen Ständen (Schuhe, Handys, Mode) zum Hafen der Amazonasschiffe, hier wird wie vor 100 Jahren die Ware Säckeweise mit Trägern verladen.
Am Nachmittag entdecken wir das moderne Manaus – eine riesige Shoppingmall in der Nähe des Hotels (Schuhe, Handys, Mode), jedoch keine Detailkarten für die Strecke der nächsten Tage auf der legendären BR 319. Unseren Abschied von DAX Nachrichten, Satellitenfernsehen und Klimaanlagen begehen wir in einem Fleischrestaurant mit über 30 verschiedenen Fleischsorten – das Filet lässt jedoch auf sich warten.
10.08.11
KM 69, Boca de Yuma, Brasilien
Um 4:30 ist die Nacht zu Ende. Nach einem schnellen Frühstück fahren wir zur Amazonasfähre – wegen des großen Andrangs verpassen wir trotzdem die Abfahrt um 6:00. Zur Entschädigung erleben wir einen schönen Sonnenaufgang über dem Amazonas. Gegen 7:00 beginnt die Beladung der nächsten Fähre, dicht an dicht werden die Fahrzeuge verladen, aussteigen ist oft nur durch das Fenster möglich. Wir fahren genau über „den Geburtsort“ des Amazonas – hier fließen der Rio Solimones und der Rio Negro zusammen – ihre unterschiedlich gefärbten Fluten bleiben jedoch noch für über 50 km deutlich getrennt sichtbar.
An der Fähre treffen wir Cobra, unseren Führer für unseren Ausflug in die Wasserwelt des Amazonas – bevor wir uns auf den Weg nach Süden machen, wollen wir dieses faszinierende Gebiet aus einer anderen Perspektive kennen lernen. Schon kurz nach Verlassen der Fähre endet unsere Fahrt „im Nichts“ – naja, jedenfalls geht ab hier keine Strasse mehr weiter. Mit einem Schnellboot fahren wir weiter zu einer einfachen Lodge an einem Nebenarm des Amazonas. Nach unserer Ankunft ist erstmal Zeit unsere Seele nachkommen zu lassen – so richtig passiert nichts und wir fragen uns warum wir so früh aufgestanden sind. Jedoch grade als wir anfangen die entspannte Atmosphäre zu genießen (im Fluss schwimmen, mit dem Kanu durch Seitenarme zu paddeln und den Beitrag von Bier zur ganzheitlichen Ernährung am späten Vormittag zu erspüren, wird die Idylle von euphorisierten Backpackern gestört, die mit Booten zum Mittagessen angelandet werden. Zum Glück ist der Spuck schnell wieder vorbei – den Nachmittag und Abend verbringen wir mit Ausflügen zur Amazonasfauna. Auf krisseligem Bildschirm verfolgen wir das Freundschaftsspiel Brasilien-Deutschland. Unsere Wirtin kramt zu unserer Überraschung sogar nicht nut eine Deutschland, sondern extra für Peter sogar eine Schweizer Flagge heraus. Derart motivier angelt Peter bei der Lodge gleich den ersten Pirania – doch am Abend punktet Jürg beim Pirania Angeln vom Boot. Während wir jeder schon froh sind mal Einen aus dem Wasser zu ziehen, ist er auf dem besten Weg das Abendessen für uns alle zu fangen. Da an den Biestern dann doch recht wenig dran ist, sind wir froh, dass es noch genügend Beilagen gibt.
11.08.11
KM 249, BR 319, Brasilien
Jetzt wird es ernst. Nachdem wir am Vormittag gelernt haben, wie man sich Ameisen zum Mückenschutz auf dem Arm verreibt, welche Baumrinde gegen Malaria hilft, wie man ein Blasrohr baut und wie man Maden ist, ohne dass dies eklig im Mund zerplatzen, machen wir uns auf den Weg nach Süden.
Offiziell gibt es dorthin seit ca. 30 Jahren keine Strasse mehr. Die – auch auf unseren Karten – dick eingezeichnete BR319 – wurde zwar Anfang der 70er Jahre des letzen Jahrtausends gebaut, die Trasse durch das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erden verfällt jedoch seit Jahrzehnten.
Erst in letzter Zeit gibt es Bestrebungen, die einzige Straßenverbindung in den hohen Norden Brasilien wieder zu beleben. Gerüchte sagen sogar, dass sie bis zu WM 2014 wieder problemlos befahrbar sein soll. Die ersten Kilometer scheinen dies zu bestätigen – zwei imposante Betonbrücken stehen bereit die altersschwachen Pontonfähren abzulösen und auch im Südteil sollen schon 200km geteert worden sein. Schon bald jedoch offenbart die BR319 warum sie in Abenteurerkreisen einen einzigartigen Ruf genießt. Brüchige Teerpassagen wechseln mit ausgefahrenen Pistenabschnitten und mehr oder weniger fragilen Brückenkonstruktionen. Der Dschungel wuchert über die Trasse. Als es dunkel wird suchen wir uns einen Campplatz am Rand der Strecke – mit Verkehr ist hier nicht zu rechnen.
12.08.11
KM 249, BR 319, Brasilien
Schon kurz vor 6:00 sind wir wieder auf den Beinen. Ein kurzes Frühstück und wir sind wieder unterwegs. Über Stunden rumpeln die Amaroks durch den Busch. Die Temperaturanzeigen wetteifern, die besten schaffen 47°C. An manchen Brücken brauchen wir einen Einweiser, um die stabilsten Stellen zu treffen. Nicht zu unrecht ist dies Strecke eine der Schlüsselstellen der Hansa Flex XWorld durch Südamerika. Wenn wir es hier nicht durch schaffen, müssten wir umkehren und die Fahrzeuge mit dem Schiff Richtung Süden verfrachten, eine Alternativstrecke gibt es nicht. Die meisten europäischen Feldwege sind um Längen besser als diese, selbst auf Weltkarten eingezeichnete Holperpiste. Wir fragen uns, warum zunächst eine Strasse (die Streck e war tatsächlich durchgängig geteert) mitten durch die Wildnis gebaut wurde und diese jetzt einfach zerfällt. Nach Stunden der Rüttelei freuen wir uns auf den neu geteerten Abschnitt im Süden der Strecke – aber er kommt nicht… Kurz vor Sonnenuntergang bauen wir unser Camp wieder auf. Bis auf eine kurze Mittagspause auf der Heckklappe und einem Schluck Kaffe waren wir pausenlos unterwegs – wir haben grade mal 250km geschafft. Bei Vollmond essen und trinken wir die Reste unsere Vorräte.
13.08.11
KM 399, Porto Velho, Brasilien
Kein neuer Teer leider auch kein Regen – dichter Staub den ganzen Morgen.
Am Mittag erreichen wir die Transamazonica, ausgesprochen leckeres Mittagessen in Humaita. Danach rollen wir auf hervorragender Strasse nach Westen.
Am Nachmittag bringt tauchen Hochhäuser aus dem Regenwald auf, eine Fähre setzt uns über den Rio Madera in das mit über 600tausend Einwohnern überraschend große Porto Velho. Rege Bautätigkeit bestimmt das Stadtbild, bis diese abgeschlossen ist, freuen wir uns im bewährten Hotel Central auf die wohlverdiente Dusche.
Zum Abendessen führt uns Melinas Bauchgefühl ins Cafe Madera mit Blick über den Fluss. Bei Platten mit gegrilltem Fisch und dem bisher besten Caipi der Reise feiern wir die Bewältigung der BR319.
14.08.11
KM 829, Assis Brasil, Brasilien
Unsere Route wendet sich Richtung Westen. Nachdem Südamerika dann doch ein recht ausgedehnter Kontinent ist, liegt ein langer Fahrtag zur peruanischen Grenze vor uns. Dieser Teil Amazoniens ist stark landwirtschaftlich geprägt und wir erwarten keine landschaftlichen Höhepunkte. Wir werden nicht enttäuscht – Rinderweiden wechseln mit Feldern. Die Stümpfe einst stolzer Urwaldriesen ragen aus den brandgerodeten Flächen. Trotzdem ist auch dieser Tag nicht ohne Höhepunkte: In einem heruntergekommenen Restaurant neben einer Tankstelle bekommen wir das bisher beste Rodizio der Tour. Zum ersten Mal seit unserem Start in Guyana fällt die Temperatur unter 25°C und am Ende des Tages haben wir über 800km zurück gelegt.
Assis Brasil ist ein Grenzort der durch die neue Teerstrasse nur langsam erwacht. Es gibt zwei Hotels – ein Makler würde sagen: Objekte mit Potenzial – die Zimmer glänzen durch unkonventionelle Führung von Strom und Wasserleitungen, der Weg dorthin ist auch recht abenteuerlich – Ralf, unser Campingprofi überlegt, ob er lieber sein Zelt auf dem Hauptplatz des Dorfes aufschlagen soll.
15.08.11
KM 256, Puerto Maldonado, Peru
Zum Frühstück gibt es frische Brötchen, Kaffee und ein paar Leckereien aus der Kühlbox, kurz vor acht geht es zum brasilianischen Grenzposten am Ortsrand. Innerhalb von zwei Minuten sind die Pässe gestempelt – der Zoll zur Abfertigung macht um 8:00 auf…, um 8:30 warten wir immer noch, ebenso um 9:00 – kurz vor halb zehn schließt der Beamte sein Büro auf – dann geht es schnell und schon kurz vor zehn dürfen wir über die neue Grenzbrücke auf die Peruanische Seite wechseln. Dort ist der Zoll besetzt, doch die moderne Computertechnik ist auf dem Stand vor der Wiedervereinigung Deutschlands – leider geben unsere Fahrzeugpapiere nicht an ob das Fahrzeug in Ost- oder Westdeutschland zugelassen ist. Auch das die Software den Anwender zur Sorgfalt erziehen möchte, und jeden Eingabefehler mit dem kompletten Löschen der bisher eingegebenen Daten bestraft, beschleunigt die Abfertigung nicht. Zum Glück reisen wir in eine andere Zeitzone ein, sodass die ganze Prozedur auf den Uhren nur noch eine Stunde dauert…
Die ehemalige Piste bis Puerto Maldonado ist mittlerweile hervorragend geteert – damit unsere Seelen bei der neuen möglichen Reisegeschwindigkeit mitkommen, wurden auf den 230km ungefähr 200 Speedbreaker eingebaut.
Unsere letzte Nacht im Amazonasbecken verbringen wir in der liebevoll angelegten Anaconda Lodge, das mancher schon am Nachmittag einen Affen hat liegt nicht gezwungener maßen am hervorragenden Pisco Sour. Abwechslung zum Abendessen: wir werden mit einem thailändischen Buffet verwöhnt und schlagen so einen überraschenden Bogen zur Hansa Flex XWorld Tour durch Asien.
Beim anschließenden Tarantelsuchen in den Palmen auf dem Lodgegelände, sind wir doch erleichtert, als sogar unsere Nachwuchs Lara Croft Melina ein wenig erschrickt, als sich eine der handtellergroßen Spinnen auf sie zu bewegt.
16.08.2011
KM 509, Pisac, Peru
Die noch vor wenigen Jahren abenteuerliche Strecke hinauf in die Anden ist mittlerweile durchgängig geteert – leider. Der landschaftlichen Schönheit dieser Tagesetappe tut dies jedoch keinen Abbruch. Entlang ausgedehnter Goldclaims schlängelt sie sich entlang von Flüssen durch das Andenvorland. Nach einer letzten Mittagspause in tropischen Gefilden steigt die Strasse kontinuierlich an. Schnell sind die 2000er und 3000er Marke geknackt. Der Wald bleibt zurück, die Temperaturen fallen seit mehr al zwei Monaten wieder in den einstelligen Bereich. Durch kahle Gebirgslandschaft klettern wir auf über 4000m bis wir bei 4725m über eine „Abra“ – eine Öffnung in der Gebrigskette den Andenhauptkamm überqueren. Beim obligatorischen Gipfelfoto verschlägt es uns nach den Wochen unten im Amazonas den Atem.
Für die nächsten Kilometer bleiben wir auf um die 4000m, da wir gut in der Zeit liegen und alle trotz der Höhe fit sind biegen wir bei der ersten Gelegenheit auf eine ungeteerte Nebenstrecke ab, die uns direkt nach Pisac bringen soll. Im Abendlicht haben wir großartige Ausblicke auf die vergletscherten 6000er der Anden. Auch der nötige Fahrspaß stellt sich auf der schmalen, kurvigen Strecke schnell ein. Nach Abendlicht folgt Dunkelheit, unsere Scheinwerferkegel bohren sich in die sternenklare Nacht.
Irgendwann sehen wir im Tal die Lichter des kleinen Ortes Pisac, unser gemütliches Hotel liegt mitten im kolonialen Zentrum. Obwohl morgen Markt ist, dürfen wir die Autos auf dem Hauptplatz abstellen und trotz vorgerückter Stunde zaubert die Küche noch ein leckeres Abendessen.
17.08.2011
KM 61, Cusco, Peru
Da Pisac nur auf knapp 3000m liegt haben wir recht gut geschlafen und sind ausgeruht und unternehmungslustig. Nach kurzem Schlendern über den Markt fahren wir zu der Inka Festungsanlagen über der Stadt. So für am Morgen sind wir noch fast alleine in der ausgedehnten Anlage, das herumschlendern tut nach den vielen Stunden im Auto richtig gut. Als die ersten Tourbusse eintreffen machen wir uns auf unsere letzte Etappe – zum Nabel der Welt – wie die Inka Cusco nannten.
Wie zu erwarten wird das Anfahren unseres Hotels in der quirligen Altstadt noch einmal zu einer kleinen Herausforderung. Peter hält mutig den Verkehr auf und so schlängeln wir die Amarok durch eine fahrzeugbreite Einfahrt auf den Parkplatz.
Auch diese schwierige Etappe mit langen Fahrtagen auf schwierigen Strecken haben die treuen Pick-Ups wieder souverän und vollkommen problemlos bewältigt.
Am Nachmittag schlendern wir durch die Altstadtgassen, am Abend treffen wir uns in einem auf peruanische Küche spezialisieren Restaurant. Das Essen schmeckt super, der Genuss wird durch ohrenbetäubende Panflötenmusik und die Einbeziehung der Gäste in Tanzeinlagen etwas beeinträchtigt.
Unsere Ankunft in Cusco feiern noch kurz in der Hotelbar, aber nur kurz, da wir morgen wieder früh raus müssen.
18.08.2011
Cusco, Peru
Wer in Cusco ist, muss nach Machu Picchu – oder besser gesagt wer in Cusco ist, ist in Cusco wegen Machu Picchu. Kurz nach halb sieben werden wir abgeholt und zum Bahnhof gefahren, mit einer schwankenden Schmalspurbahn geht es in drei Stunden wieder hinab in den Urwald.
Schon die Lage auf einer Hochebene umrahmt von tief eingeschnittenen Schluchten und steil aufragenden Bergen ist das frühe Aufstehen und die etwas langwierige Anreise wert. Wir lassen uns von Hector, unserem Inkaguide, in die Geschichte der Stadt und die Lebenswelt der Inka.
Zusammen mit mehreren tausend anderer Touristen schlendern wir durch die Ruinen – nein, das ist wirklich kein Geheimtipp mehr.
Die Zugfahrt zurück wird durch eine etwas skurrile Tanzeinlage und Modenschau des Zugpersonals aufgelockert und so gibt es keine Chance etwas Schlaf im Zug nachzuholen.
Etwas gerädert kommen wir wieder im Hotel an. Unsere Lebensgeister werden durch das hervorragende Abendessen im Hotel wieder geweckt. Bei wahlweise bei Pisco oder Caipirinha feiern wir den Abschluss unserer Fahrt durch eines der abenteuerlichsten Gebiete Südamerikas.
03/04.08.2011 KM 0 Georgetown/Guyana
Welcome to the Mosquito Coast.
Mückenküste nannten die ersten Europäer den nord-ostlichen Zipfel Südamerikas. Kein Wunder, dass sich der Tourismus hier in Guyana eher noch im Strampelanzug steckt. Nachdem in den letzen Jahrhunderten holländische Abenteurer und das britische Empire mit wechselhaften Erfolg in dieser abgelegenen Ecke der Erde versuchten, kann man Guyana heutzutage wohl zu den vergessenen Ländern der Erde zählen. Direktflüge aus Europa gibt es keine und so treffen die Mitfahrer für die bevorstehende Etappe durch das Amazonasgebiet über unterschiedlichste Routen und zu unterschiedlichsten Zeiten in der Herdmanston Lodge am Rand von George Town an.
Die Temperaturen liegen knapp unter 40°C, die Luftfeuchtigkeit im oberen zweistelligen Bereich – und Moskitos sind für jeden immer noch genug vorhanden.
Trotzdem erkunden wir bei einer sehr informativen Stadtführung die Geschichte und Sehenswürdigkeiten der kompakten Innenstadt oder fliegen kleinen Propellermaschinen zu den an der Grenze zu Venezuela gelegenen Kaiteur Wasserfällen. Wie bei Wasserfällen üblich glänzen auch diese mit einem Superlativ: Die höchsten in einer Stufe herabstürzenden Fälle der Welt. Die Lage mitten im Dschungel und der durch die heftigen Regenfälle hohe Wasserstand machen den Ausflug zu einem schönen Einstieg zu unserer Tour durch den Regenwald.
Beim Briefing am Abend wird deutlich, dass die Strecke wohl zu Recht zu einer der Abenteuerlichsten weltweit gehört. Ausgiebige Regenfälle und weg geschwemmte Brücken könnten Umwege von hunderten von Kilometern bedeuten. Der Nachmittag vergeht mit dem Verstauen von ein paar hundert Kilo Ausrüstung und Verpflegung in den Amaroks,. Am Abend gönnen wir uns noch ein opulentes und leckeres chinesisches Festessen – schließlich werden wir in den nächsten Wochen öfters auf unsere eigenen nicht Superlativ verdächtigen Kochkünste angewiesen sein.
05.08.11
KM 276, Guyana, Interior
Endlich geht es los. Vor uns liegen hunderte Kilometer durch da Amazonasgebiet. Noch vor dem Frühstück verstauen wir unser Gepäck in den Amaroks. Die ersten Kilometer führt die Strecke entlang der von den Holländern im 17.Jhd. angelegten Plantagen, dicht an dicht reihen sich kleine Siedlungen mit Namen wie: Support, Hope oder Survial. Wir kommen wegen des dichten Verkehr nur langsam voran. Weiter im Landesinneren lässt der Verkehr nach, auf gut ausgebauter Teerstrasse ist Linden, eine für guyanesische Verhältnisse große Stadt zügig erreicht. Die Orientierung ist gar nicht so einfach, mehrfach müssen wir fragen um die weitere Strecke Richtung brasilianischer Grenze zu finden.
Südlich von Linden fahren fast nur noch hochbeinige, teilweise über 50 Jahre alte Bedford Trucks und vollbesetzte klapprige Toyota Kleinbusse zu den Mienen im Landesinneren. Die Lateritpiste durch den Regenwald hat schon bessere Zeiten gesehen und wir kurven im Slalom um Schlaglöcher und Schlammpfützen.
Bei einer Polizeistation in einer Siedlung die aus notdürftig aus Brettern zusammengefügten Hütten besteht werden vor der Weiterfahrt unsere Daten in ein dickes Buch eingetragen. Während wir dies tun liest der „Sherrif“ einem jugendlichen Tunichgut lautstark die Leviten – wenn wir einschlägigen Filmen glauben wollen, muss es so wohl auch in den ersten Siedlungen im Nordamerikanischen Westen zugegangen sein.
Die Siedlung ist gleichzeitig auch das Ende der ausgebauten Strecke, einsurig führt die Piste durch den Regenwald. 1. Gang, 2.Gang, 1.Gang, 2.Gang, 3.Gang (hurra), 1.Gang, 2.Gang. Auf dieser Strecke war 1992 auch die Cameltrophy durch Guyana unterwegs. Obwohl wir nur langsam vorankommen ist die Fahrt durch den intakten Regenwald wunderschön. Ein Bautrupp hat eine Lücke in der dichten Vegetation hinterlassen - für uns der ideale Platz für das erste Camp. Glücklicherweise konnten wir nach einem Kabelbrand die Stromversorgung der Kühlbox wieder reparieren und so genießen wir, nachdem die Zelte aufgebaut sind ein köstlich kühles Bier. Karls sagt: Als ob einem ein Engel in den Hals pinkelt. Keine Ahnun ob sich das so anfühlt, aber bei immer noch gut 35°C bin ich gerne bereit ihm sofort zuzustimmen. Plötzlich wird die Stille durch Motorengeräusch durchbrochen, ein Motorrad fährt vorbei, dreht dann jedoch wieder um und kommt auf uns zu – Adam ist seit 2,5 Jahren mit seiner BMW unterwegs – wir laden ihn zu Nudeln und spirituellem Flüssigkeitserlebnis ein. Es folgt ein langer Abend unter dem tropischen Sternenhimmel.
06.08.11
KM 184, Rock View Lodge Guyana
Schon um sechs Uhr morgens erwacht das Camp. Kurzes Frühstück und das verstauen der von der Luftfeuchtigkeit triefnassen Zelte. Unser Convoi schaukelt weiter durch den Dschungel Richtung Süden. Warum werden eigentlich vor allem die Löcher auf der Beifahrerseite mitgenommen?
Ein Pick Up steckt bis zur Stoßstange im Morast, er ist durch die dünne Deckschicht gebrochen. Mit unserem Bergegurt können wir ihn jedoch problemlos auf tragfähigen Grund ziehen. Zum Dank begleitet uns der Fahrer zur Fähre über den Essequibo, dem drittlängsten Fluss Südamerikas. Normalerweise muss für diese Fähre ein Permit im Büro der Mienengesellschaft beantragt werden – dank der Unterstützung können wir jedoch direkt am Anleger bezahlen und sofort übersetzen. Schön, wenn sich Hilfsbereitschaft mal so schnell auszahlt.
Auf der gegenüberliegenden Flussseite müssen wir überraschenderweise schon die Zollformalitäten für die Ausreise erledigen – obwohl die brasilianische Grenze noch gut 200km entfernt ist. Nach weiteren Stunden lichtet sich unvermittelt der Regenwald und wir fahren durch eine Savannnenlandschaft, die auch als Kulisse von „Out of Africa“ funktionieren würde. Mit vollkommen eigestaubten Fahrzeugen erreichen wir unser Tagesziel die Rock View Lodge. Einfache Zimmer, ein kleiner Pool und ein ganzer Kühlschrank mit kaltem Bier – nach der Rüttelei der letzten Stunden stellt sich jeder sein individuelles Wellness Programm für Nachmittag zusammen.
07.08.11
KM 259, Boa Vista, Brasilien
Am Morgen treffen wir Collin, den Besitzer der Lodge. Mit seinem alten – und noch immer fahrbereiten (naja) – Bedford hatte er damals für die Camel Trophy die Strecken vorbereitet und erzählt unterhaltsame Anekdoten aus der „Pionierzeit“ unserer Strecke.
Heute ist es trocken und so sind die 120km durch die Savanne unterhaltsam und nach den Tagen im dichten Dschungel ist die offene Weite eine schöne Abwechslung.
Nach gut drei Stunden erreichen wir die Grenze zu Brasilien, die Ausreise aus Guyana ist in 10min erledigt, ein Knoten in der Grenzbrücke wechselt von Linksverkehr auf Rechtsverkehr.
Die Einreise nach Brasilien dauert dann überraschend lang. Die Zollbeamten sind zwar freundlich aber gründlich, die Einreisepolizisten in der Mittagspause. Unser privates Gepäck muss entladen und durch ein Röntgengerät gechoben werden, die Autos werden einzeln vorgefahren und inspiziert. Außerdem werden sowohl die brasilianischen Einreisepapiere und zusätzlich unser Carnet sehr gründlich ausgefüllt. Nachdem wir unsere aus der Lodge mitgebrachten Lunchpakete gegessen haben ist auch die Grenzpolizei wieder da und unsere Daten werden erst auf Zettel geschrieben und dann im Computer eingegeben. Alles läuft zwar langwierig, jedoch sehr freundlich ab, wir bekommen sogar Kaffee angeboten.
Nach etwas über drei Stunden dürfen wir auf hervorragendem Teer nach Boa Vista weiterfahren. Die Stadt und unser Hotel haben offensichtlich schon bessere Tage gesehen – „nothing to write home about“ – würde ein Engländer sagen – und das will ich jetzt auch nicht machen. Wir essen leckeren Fisch in einem Freiluftrestaurant am Fluss und begießen unsere Ankunft in Brasilien mit dem Nationalgetränk.
08.08.11
KM 796, Manaus, Brasilien
Wir sind weiter, weil wir zu langsam waren.
Eigentlich wollten wir gestern Abend in einem Gebiet mit Wasserfällen campen. Auf der Teerstrasse müssten sich die knapp 600km bis dahin gut bis Sonnenuntergang zurücklegen lassen – glaubten wir.
Doch wir kommen nicht richtig voran, tiefe Schlaglöcher mit fiesen Kanten lassen die Fahrt zum gigantischen Slalom werden. Immer wieder rumpeln wir in tiefe Krater, wo es geht fahren wir neben der Strasse. Eine Qual für Fahrwerk, Reifen und Beifahrer. Erst am frühen Nachmittag erreichen wir den Äquator. Ein einfaches Monument mit einem verwahrlosten Parkplatz. Auch auf der Südhalbkugel wird es weder kühler (obwohl hier doch jetzt Winter ist) und auch die Strasse wird erst besser als sie durch das Indianergebiet führt. Der Bau der Strasse war lange umkämpft, als Kompromiss wurde vereinbart, dass die Fahrzeuge im Indianergebiet nicht anhalten. Kurz vor 18:00 sind wir immer noch 90km von unserem „Campgebiet“ entfernt – da es wenig Sinn macht in der Dunkelheit einen Platz zu suchen und so beschließen wir bis Manaus durchzufahren. Zum Glück wird die Strasse immer besser, und so ist die Fahrt durch das hügelige Land fast schon ein Achterbahnvergnügen.
Unser Hotel ist modern und von den Zimmern haben wir eine schöne Aussicht auf die 1,5Mio Metropole am Amazonas. Die Pizza im Hotelrestaurant ist zumindest sättigend. Nach dem langen Tag fallen wir müde ins Bett.
09.08.11
KM 0, Manaus, Brasilien
Ruhetag in der ehemals reichsten Stadt Brasiliens. Wir treffen uns am späten Vormittag, besichtigen die berühmte Oper und können den Reichtum und die Dekadenz zur Zeit des Kautschukbooms erahnen. In der Nähe der Oper gibt es eine Eisdiele, die auch Eis aus lokalen Fruchtsorten anbietet – einfach in einem Becher abfüllen und nach Gewicht bezahlen – schon deshalb lohnt der Opernbesuch.
Wir schlendern entlang von einfachen Ständen (Schuhe, Handys, Mode) zum Hafen der Amazonasschiffe, hier wird wie vor 100 Jahren die Ware Säckeweise mit Trägern verladen.
Am Nachmittag entdecken wir das moderne Manaus – eine riesige Shoppingmall in der Nähe des Hotels (Schuhe, Handys, Mode), jedoch keine Detailkarten für die Strecke der nächsten Tage auf der legendären BR 319. Unseren Abschied von DAX Nachrichten, Satellitenfernsehen und Klimaanlagen begehen wir in einem Fleischrestaurant mit über 30 verschiedenen Fleischsorten – das Filet lässt jedoch auf sich warten.
10.08.11
KM 69, Boca de Yuma, Brasilien
Um 4:30 ist die Nacht zu Ende. Nach einem schnellen Frühstück fahren wir zur Amazonasfähre – wegen des großen Andrangs verpassen wir trotzdem die Abfahrt um 6:00. Zur Entschädigung erleben wir einen schönen Sonnenaufgang über dem Amazonas. Gegen 7:00 beginnt die Beladung der nächsten Fähre, dicht an dicht werden die Fahrzeuge verladen, aussteigen ist oft nur durch das Fenster möglich. Wir fahren genau über „den Geburtsort“ des Amazonas – hier fließen der Rio Solimones und der Rio Negro zusammen – ihre unterschiedlich gefärbten Fluten bleiben jedoch noch für über 50 km deutlich getrennt sichtbar.
An der Fähre treffen wir Cobra, unseren Führer für unseren Ausflug in die Wasserwelt des Amazonas – bevor wir uns auf den Weg nach Süden machen, wollen wir dieses faszinierende Gebiet aus einer anderen Perspektive kennen lernen. Schon kurz nach Verlassen der Fähre endet unsere Fahrt „im Nichts“ – naja, jedenfalls geht ab hier keine Strasse mehr weiter. Mit einem Schnellboot fahren wir weiter zu einer einfachen Lodge an einem Nebenarm des Amazonas. Nach unserer Ankunft ist erstmal Zeit unsere Seele nachkommen zu lassen – so richtig passiert nichts und wir fragen uns warum wir so früh aufgestanden sind. Jedoch grade als wir anfangen die entspannte Atmosphäre zu genießen (im Fluss schwimmen, mit dem Kanu durch Seitenarme zu paddeln und den Beitrag von Bier zur ganzheitlichen Ernährung am späten Vormittag zu erspüren, wird die Idylle von euphorisierten Backpackern gestört, die mit Booten zum Mittagessen angelandet werden. Zum Glück ist der Spuck schnell wieder vorbei – den Nachmittag und Abend verbringen wir mit Ausflügen zur Amazonasfauna. Auf krisseligem Bildschirm verfolgen wir das Freundschaftsspiel Brasilien-Deutschland. Unsere Wirtin kramt zu unserer Überraschung sogar nicht nut eine Deutschland, sondern extra für Peter sogar eine Schweizer Flagge heraus. Derart motivier angelt Peter bei der Lodge gleich den ersten Pirania – doch am Abend punktet Jürg beim Pirania Angeln vom Boot. Während wir jeder schon froh sind mal Einen aus dem Wasser zu ziehen, ist er auf dem besten Weg das Abendessen für uns alle zu fangen. Da an den Biestern dann doch recht wenig dran ist, sind wir froh, dass es noch genügend Beilagen gibt.
11.08.11
KM 249, BR 319, Brasilien
Jetzt wird es ernst. Nachdem wir am Vormittag gelernt haben, wie man sich Ameisen zum Mückenschutz auf dem Arm verreibt, welche Baumrinde gegen Malaria hilft, wie man ein Blasrohr baut und wie man Maden ist, ohne dass dies eklig im Mund zerplatzen, machen wir uns auf den Weg nach Süden.
Offiziell gibt es dorthin seit ca. 30 Jahren keine Strasse mehr. Die – auch auf unseren Karten – dick eingezeichnete BR319 – wurde zwar Anfang der 70er Jahre des letzen Jahrtausends gebaut, die Trasse durch das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erden verfällt jedoch seit Jahrzehnten.
Erst in letzter Zeit gibt es Bestrebungen, die einzige Straßenverbindung in den hohen Norden Brasilien wieder zu beleben. Gerüchte sagen sogar, dass sie bis zu WM 2014 wieder problemlos befahrbar sein soll. Die ersten Kilometer scheinen dies zu bestätigen – zwei imposante Betonbrücken stehen bereit die altersschwachen Pontonfähren abzulösen und auch im Südteil sollen schon 200km geteert worden sein. Schon bald jedoch offenbart die BR319 warum sie in Abenteurerkreisen einen einzigartigen Ruf genießt. Brüchige Teerpassagen wechseln mit ausgefahrenen Pistenabschnitten und mehr oder weniger fragilen Brückenkonstruktionen. Der Dschungel wuchert über die Trasse. Als es dunkel wird suchen wir uns einen Campplatz am Rand der Strecke – mit Verkehr ist hier nicht zu rechnen.
12.08.11
KM 249, BR 319, Brasilien
Schon kurz vor 6:00 sind wir wieder auf den Beinen. Ein kurzes Frühstück und wir sind wieder unterwegs. Über Stunden rumpeln die Amaroks durch den Busch. Die Temperaturanzeigen wetteifern, die besten schaffen 47°C. An manchen Brücken brauchen wir einen Einweiser, um die stabilsten Stellen zu treffen. Nicht zu unrecht ist dies Strecke eine der Schlüsselstellen der Hansa Flex XWorld durch Südamerika. Wenn wir es hier nicht durch schaffen, müssten wir umkehren und die Fahrzeuge mit dem Schiff Richtung Süden verfrachten, eine Alternativstrecke gibt es nicht. Die meisten europäischen Feldwege sind um Längen besser als diese, selbst auf Weltkarten eingezeichnete Holperpiste. Wir fragen uns, warum zunächst eine Strasse (die Streck e war tatsächlich durchgängig geteert) mitten durch die Wildnis gebaut wurde und diese jetzt einfach zerfällt. Nach Stunden der Rüttelei freuen wir uns auf den neu geteerten Abschnitt im Süden der Strecke – aber er kommt nicht… Kurz vor Sonnenuntergang bauen wir unser Camp wieder auf. Bis auf eine kurze Mittagspause auf der Heckklappe und einem Schluck Kaffe waren wir pausenlos unterwegs – wir haben grade mal 250km geschafft. Bei Vollmond essen und trinken wir die Reste unsere Vorräte.
13.08.11
KM 399, Porto Velho, Brasilien
Kein neuer Teer leider auch kein Regen – dichter Staub den ganzen Morgen.
Am Mittag erreichen wir die Transamazonica, ausgesprochen leckeres Mittagessen in Humaita. Danach rollen wir auf hervorragender Strasse nach Westen.
Am Nachmittag bringt tauchen Hochhäuser aus dem Regenwald auf, eine Fähre setzt uns über den Rio Madera in das mit über 600tausend Einwohnern überraschend große Porto Velho. Rege Bautätigkeit bestimmt das Stadtbild, bis diese abgeschlossen ist, freuen wir uns im bewährten Hotel Central auf die wohlverdiente Dusche.
Zum Abendessen führt uns Melinas Bauchgefühl ins Cafe Madera mit Blick über den Fluss. Bei Platten mit gegrilltem Fisch und dem bisher besten Caipi der Reise feiern wir die Bewältigung der BR319.
14.08.11
KM 829, Assis Brasil, Brasilien
Unsere Route wendet sich Richtung Westen. Nachdem Südamerika dann doch ein recht ausgedehnter Kontinent ist, liegt ein langer Fahrtag zur peruanischen Grenze vor uns. Dieser Teil Amazoniens ist stark landwirtschaftlich geprägt und wir erwarten keine landschaftlichen Höhepunkte. Wir werden nicht enttäuscht – Rinderweiden wechseln mit Feldern. Die Stümpfe einst stolzer Urwaldriesen ragen aus den brandgerodeten Flächen. Trotzdem ist auch dieser Tag nicht ohne Höhepunkte: In einem heruntergekommenen Restaurant neben einer Tankstelle bekommen wir das bisher beste Rodizio der Tour. Zum ersten Mal seit unserem Start in Guyana fällt die Temperatur unter 25°C und am Ende des Tages haben wir über 800km zurück gelegt.
Assis Brasil ist ein Grenzort der durch die neue Teerstrasse nur langsam erwacht. Es gibt zwei Hotels – ein Makler würde sagen: Objekte mit Potenzial – die Zimmer glänzen durch unkonventionelle Führung von Strom und Wasserleitungen, der Weg dorthin ist auch recht abenteuerlich – Ralf, unser Campingprofi überlegt, ob er lieber sein Zelt auf dem Hauptplatz des Dorfes aufschlagen soll.
15.08.11
KM 256, Puerto Maldonado, Peru
Zum Frühstück gibt es frische Brötchen, Kaffee und ein paar Leckereien aus der Kühlbox, kurz vor acht geht es zum brasilianischen Grenzposten am Ortsrand. Innerhalb von zwei Minuten sind die Pässe gestempelt – der Zoll zur Abfertigung macht um 8:00 auf…, um 8:30 warten wir immer noch, ebenso um 9:00 – kurz vor halb zehn schließt der Beamte sein Büro auf – dann geht es schnell und schon kurz vor zehn dürfen wir über die neue Grenzbrücke auf die Peruanische Seite wechseln. Dort ist der Zoll besetzt, doch die moderne Computertechnik ist auf dem Stand vor der Wiedervereinigung Deutschlands – leider geben unsere Fahrzeugpapiere nicht an ob das Fahrzeug in Ost- oder Westdeutschland zugelassen ist. Auch das die Software den Anwender zur Sorgfalt erziehen möchte, und jeden Eingabefehler mit dem kompletten Löschen der bisher eingegebenen Daten bestraft, beschleunigt die Abfertigung nicht. Zum Glück reisen wir in eine andere Zeitzone ein, sodass die ganze Prozedur auf den Uhren nur noch eine Stunde dauert…
Die ehemalige Piste bis Puerto Maldonado ist mittlerweile hervorragend geteert – damit unsere Seelen bei der neuen möglichen Reisegeschwindigkeit mitkommen, wurden auf den 230km ungefähr 200 Speedbreaker eingebaut.
Unsere letzte Nacht im Amazonasbecken verbringen wir in der liebevoll angelegten Anaconda Lodge, das mancher schon am Nachmittag einen Affen hat liegt nicht gezwungener maßen am hervorragenden Pisco Sour. Abwechslung zum Abendessen: wir werden mit einem thailändischen Buffet verwöhnt und schlagen so einen überraschenden Bogen zur Hansa Flex XWorld Tour durch Asien.
Beim anschließenden Tarantelsuchen in den Palmen auf dem Lodgegelände, sind wir doch erleichtert, als sogar unsere Nachwuchs Lara Croft Melina ein wenig erschrickt, als sich eine der handtellergroßen Spinnen auf sie zu bewegt.
16.08.2011
KM 509, Pisac, Peru
Die noch vor wenigen Jahren abenteuerliche Strecke hinauf in die Anden ist mittlerweile durchgängig geteert – leider. Der landschaftlichen Schönheit dieser Tagesetappe tut dies jedoch keinen Abbruch. Entlang ausgedehnter Goldclaims schlängelt sie sich entlang von Flüssen durch das Andenvorland. Nach einer letzten Mittagspause in tropischen Gefilden steigt die Strasse kontinuierlich an. Schnell sind die 2000er und 3000er Marke geknackt. Der Wald bleibt zurück, die Temperaturen fallen seit mehr al zwei Monaten wieder in den einstelligen Bereich. Durch kahle Gebirgslandschaft klettern wir auf über 4000m bis wir bei 4725m über eine „Abra“ – eine Öffnung in der Gebrigskette den Andenhauptkamm überqueren. Beim obligatorischen Gipfelfoto verschlägt es uns nach den Wochen unten im Amazonas den Atem.
Für die nächsten Kilometer bleiben wir auf um die 4000m, da wir gut in der Zeit liegen und alle trotz der Höhe fit sind biegen wir bei der ersten Gelegenheit auf eine ungeteerte Nebenstrecke ab, die uns direkt nach Pisac bringen soll. Im Abendlicht haben wir großartige Ausblicke auf die vergletscherten 6000er der Anden. Auch der nötige Fahrspaß stellt sich auf der schmalen, kurvigen Strecke schnell ein. Nach Abendlicht folgt Dunkelheit, unsere Scheinwerferkegel bohren sich in die sternenklare Nacht.
Irgendwann sehen wir im Tal die Lichter des kleinen Ortes Pisac, unser gemütliches Hotel liegt mitten im kolonialen Zentrum. Obwohl morgen Markt ist, dürfen wir die Autos auf dem Hauptplatz abstellen und trotz vorgerückter Stunde zaubert die Küche noch ein leckeres Abendessen.
17.08.2011
KM 61, Cusco, Peru
Da Pisac nur auf knapp 3000m liegt haben wir recht gut geschlafen und sind ausgeruht und unternehmungslustig. Nach kurzem Schlendern über den Markt fahren wir zu der Inka Festungsanlagen über der Stadt. So für am Morgen sind wir noch fast alleine in der ausgedehnten Anlage, das herumschlendern tut nach den vielen Stunden im Auto richtig gut. Als die ersten Tourbusse eintreffen machen wir uns auf unsere letzte Etappe – zum Nabel der Welt – wie die Inka Cusco nannten.
Wie zu erwarten wird das Anfahren unseres Hotels in der quirligen Altstadt noch einmal zu einer kleinen Herausforderung. Peter hält mutig den Verkehr auf und so schlängeln wir die Amarok durch eine fahrzeugbreite Einfahrt auf den Parkplatz.
Auch diese schwierige Etappe mit langen Fahrtagen auf schwierigen Strecken haben die treuen Pick-Ups wieder souverän und vollkommen problemlos bewältigt.
Am Nachmittag schlendern wir durch die Altstadtgassen, am Abend treffen wir uns in einem auf peruanische Küche spezialisieren Restaurant. Das Essen schmeckt super, der Genuss wird durch ohrenbetäubende Panflötenmusik und die Einbeziehung der Gäste in Tanzeinlagen etwas beeinträchtigt.
Unsere Ankunft in Cusco feiern noch kurz in der Hotelbar, aber nur kurz, da wir morgen wieder früh raus müssen.
18.08.2011
Cusco, Peru
Wer in Cusco ist, muss nach Machu Picchu – oder besser gesagt wer in Cusco ist, ist in Cusco wegen Machu Picchu. Kurz nach halb sieben werden wir abgeholt und zum Bahnhof gefahren, mit einer schwankenden Schmalspurbahn geht es in drei Stunden wieder hinab in den Urwald.
Schon die Lage auf einer Hochebene umrahmt von tief eingeschnittenen Schluchten und steil aufragenden Bergen ist das frühe Aufstehen und die etwas langwierige Anreise wert. Wir lassen uns von Hector, unserem Inkaguide, in die Geschichte der Stadt und die Lebenswelt der Inka.
Zusammen mit mehreren tausend anderer Touristen schlendern wir durch die Ruinen – nein, das ist wirklich kein Geheimtipp mehr.
Die Zugfahrt zurück wird durch eine etwas skurrile Tanzeinlage und Modenschau des Zugpersonals aufgelockert und so gibt es keine Chance etwas Schlaf im Zug nachzuholen.
Etwas gerädert kommen wir wieder im Hotel an. Unsere Lebensgeister werden durch das hervorragende Abendessen im Hotel wieder geweckt. Bei wahlweise bei Pisco oder Caipirinha feiern wir den Abschluss unserer Fahrt durch eines der abenteuerlichsten Gebiete Südamerikas.
Re: VW Amarok - XWORLD Tour South America 2011/2012
@audiA4_mm : wahrscheinlich wird es nächstes Jahr keine XWORLD geben (ausser die bestehenden Etappen bis März in Südamerika). Spannende Offroadtoren bei www.proplusmotion-travel.de z.B. Transsibirien, Mongolei, Tansania, Madagaskar usw.. Einfach mal vorbeischauen.
Re: VW Amarok - XWORLD Tour South America 2011/2012
Tourbericht XWORLD Etappe 5 Cusco - Cusco
Die ehemalige Inka-Hauptstadt Cusco war Anfangs- und Zielpunkt der fünften XWORLD-Etappe. Von Andenpässen in schwindelerregender Höhe, vertrauensvollen Peruanern, zwielichtigen Straßenwächtern und einem Besuch der „schwimmenden Inseln“ im Titicacasee berichtet ein Teilnehmer. Als Bonus gibt es ein Rezept zur Zubereitung des peruanischen Getränks Pisco Sour.
27.08.2011 KM 0, Cusco
Als Fransisco Pizarro im 16. Jahrhundert an der Nordküste Perus landete, um die Andenregion im Namen der Kirche und der spanischen Krone zu erobern, hatte die Region schon einen wahnsinnigen Aufstieg und Verfall erlebt. Die Eroberung der Region veränderte aber das Land und das Leben der Menschen nochmals komplett. Am besten kann man das in Perus Touristenhochburg Cusco auf 3.326 Meter beobachten. Cusco gilt als Ausgangspunkt für Macchu Picchu und unzähligen anderen, alten Inka-Ruinen und bietet zum anderen alte Kathedralen, welche die spanischen Eroberer auf den zerstörten Ruinen der Inkas errichteten.
Für uns beginnt das Abenteuer mit dem Anflug auf den Flughafen von Cusco. Beim Blick aus dem doch sehr kleinen Fenster des Flugzeuges erkennen wir, bei strahlendem Wetter, nur Berge. Die ersten Schritte auf dieser Höhe zeigen einem deutlich die Grenzen auf, so dass wir alle unser Großstadttempo auf ein Drittel reduzieren müssen. Mit dem Taxi geht es recht zügig in die Innenstadt, dabei haben wir den Verdacht, dass je kleiner das Taxi ist, desto besser der Fahrer. Die engen Gassen in der Innenstadt verlangen ein Höchstmass an Präzision, an denen manch anderer im Ansatz schon Scheitern würde. Wenig später sind wir am Hotel. Keuchend von der dünnen Höhenluft checken wir ein. Der 20 Stunden Flug fordert seinen Tribut, so dass wir uns erst einmal schlafen legen.
Am Abend treffen wir uns alle wieder und das erste Briefing der Reise zeigt deutlich, dass unsere Strecke knallhart kalkuliert ist. In der Regenzeit gelten manche Streckenabschnitte als unpassierbar und bedeuten hunderte Kilometer Umweg, wenn es denn einen gibt. Schwindelerregende Passstraßen mit über 4.000 Meter Höhe werden uns die nächsten Tage begleiten. Peruanische Trucker berichten uns von Streckenabschnitten die nur 200 km lang sein sollten, aber trotzdem 20 Stunden Fahrzeit in Anspruch nehmen. Nichts desto trotz sind wir guten Mutes und genießen das erste peruanische Abendessen (mit Meerschweinchen) und mit Pisco Sour am Plaza Regocijo.
28.08.2011 KM 0, Macchu Picchu
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das heißt für uns: 6:40 Uhr Abfahrt zum Bahnhof nach Poroy, um mit der Schmalspurbahn durch das heilige Tal bis nach Macchu Picchu zu fahren. Die steilen Schluchten und hohen Berge entlang der Bahnstrecke faszinieren und beeindrucken uns. Wir finden, das ist ein guter Einstieg, um Peru kennenzulernen.
Durch den 100 jährigen Geburtstag der Entdeckung von Macchu Picchu durch Hiram Bingham, sind wir nicht alleine an diesem erhabenen und geheimnisvollen Ort. Nichts desto trotz lauschen wir gespannt den Erzählungen und Erklärungen unserer Führerin Irene, die uns unerbittlich durch die Ruinen scheucht.
Die Zugfahrt zurück nach Cusco, wird durch die skurrile Tanzeinlage und Modeschau, die die Teilnehmer der Etappe 4 auch schon genossen haben, nicht langweilig. Spät erreichen wir das Hotel und sind ganz froh, dass das Hotelpersonal in absoluter Weltrekordzeit uns noch ein Abendessen serviert. Erschlagen von dem langen Tag und der Zeitumstellung fallen wir zufrieden und müde ins Bett.
29.08.2011 KM 350, Cusco – Andahuaylas
Früh morgens werden wir abgeholt und mit dem Bus zum Volkswagenhändler von Cusco gebracht. Endlich geht es richtig los, wir verstauen unser Gepäck in den Amaroks, die wie eine Perlekette in einer Reihe stehen. Wir verlassen Cusco in Richtung Westen und erklimmen dabei die ersten Höhenmeter. Wir kommen sehr schleppend voran. Immer wieder werden wir durch unzählige LKW ausgebremst und uns wird schnell klar, dass unser eigentliches Ziel Ayacucho, heute nicht zu erreichen ist. Wir überqueren, die ersten zwei Pässe die jenseits der 4.000 Meter liegen und bezahlen das erste Mal Straßenmaut. Damit hatten wir nicht gerechnet. Die Strecke auf Asphalt ist gut zu fahren, wenn nicht die unzähligen Kurven wären. Als wir Luftlinie 8 km von Abancay sind und die Hoffnung immens groß ist, recht schnell in der Stadt zu sein, werden wir eines besseren belehrt. Für 40 km bis ins Zentrum der Stadt brauchen wir eine geschlagene Stunde. In Abancay biegen wir ab in Richtung Ayacucho. Auf einer gut ausgebauten Schotterpiste geht es bergauf und wieder bergab und wir kommen sehr langsam voran, da die Strecke nicht wie auf der Landkarte eingezeichnet geradeaus führt, sondern gefühlte 1.000 Spitzkehren auf uns warten. Links und rechts der Strecke erstrecken sich über mehrere Kilometer auf über 3.000 Meter Höhe unzählige Kartoffelfelder. Kurz vor Andahuaylas erreichen wir die Asphaltstraße die, so scheint es, erst vor wenigen Tagen fertig gestellt worden ist. Als wir nach 10 Stunden Fahrtzeit die Stadt erreichen, ist die Stadtrundfahrt obligatorisch, wenn auch nicht gewollt. In diesem Fall war das Finden eines geeigneten Hotels doch etwas schwierig, bis sich ein Artgenosse „Amarok Fahrer“ sich unser erbarmte und uns zum besten Hotel der Stadt brachte. Das Hotel hat schon bessere Tage erlebt, trotzdem überzeugt uns ein bewachter Parkplatz und WLAN. Den Abend lassen wir im besten Pollo (Wienerwald) Restaurant der Stadt ausklingen.
30.08.2011, KM 236, Andahuaylas – Ayacucho
Wir starten mit einem spärlichen Frühstück im Hotel, der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Auf dem Parkplatz sind unsere Fahrzeuge zugeparkt. Der Peruaner, aber nicht ganz dumm, hat seinen Schlüssel stecken lassen, so dass wir kurzer Hand das fremde Fahrzeug selbst fortbewegen können. Die Strecke nach Ayacucho, bleibt wechselhaft. Der erste Teil erlaubt uns die wahnsinnige Geschwindigkeit von 100 km/h, kurz darauf werden wir durch eine Schotterpiste wieder extrem ausgebremst. Belohnt werden wir aber durch eine Lamaherde die unseren Weg auf 4.000 Meter kreuzt. Wir erreichen Ayacucho um 17:00 Uhr und sind froh etwas Zeit in der Stadt zu verbringen. Die auf 2.750 Meter liegende Stadt besticht durch ihre authentische Ursprünglichkeit. Durch das Kopfsteinpflaster in der Innenstadt fühlt man sich 100 Jahre zurückversetzt. Mit mehr als 30 Kirchen in der Stadt, ahnt man wie die Uhren hier ticken. Anders als in anderen Städten haben die Kirchen Öffnungszeiten, so dass wir warten müssen und die Zeit für einen Stadtrundgang nutzen. Tragischer Held des Tages ist ein Hahn, der zu Beginn des Stadtrundgangs stolz und herrschaftlich auf den Dächern stolzierte, um wenig später platt wie ein Plunder, überrollt auf dem Asphalt zu liegen.
In der Kirche San Fransisco de Paula besichtigen wir die wohl außergewöhnlichste und schönste Holzkanzel Perus. Als wir die Kathedrale auf dem Plaza de Armas erreichen, werden wir durch einen Umzug aller Schüler von Ayacucho überrascht. Es ist Ferienbeginn und dieser Tag wird jedes Jahr mit einem riesigen Umzug gefeiert. Ausgelassen wird tanzend und rennend der Plaza de Armas umrundet. Vom Restaurant Via Via schauen wir dem Treiben den ganzen Abend zu und genießen wieder einmal die üppigen Portionen, die uns serviert werden.
31.08.2011 KM 295, Ayacucho – Concepcion
Wir starten wie gewöhnlich um 7:30 Uhr und betanken die Fahrzeuge außerhalb des Ortes. Da wir schon einen Tag durch die unzähligen Serpentinen verloren haben, fragen wir an der Tankstelle drei verschiedene Menschen nach der Fahrzeit von Ayacucho nach Huancayo. Das Ergebnis kann nicht unterschiedlicher sein. Die erste Person spricht von 12 Stunden, die zweite Person von 4 Stunden und die dritte Person von 7 Stunden. Super, wir beschließen nichts darauf zu geben und fahren einfach los. Anfangs kommen wir auf einer gut ausgebauten Straße zügig voran. Die Strecke wird aber immer beschwerlicher und ist nichts für schwache Nerven. Mehr als 200 Kilometer geht es über eine holprige, harte und unbefestigte Straße entlang des Rio Mantaro. Ungesicherte Felsvorsprünge, enge Streckenpassagen die Platz für ein Fahrzeug bieten, lassen einem hin und wieder den Atem stocken. Als ein Sattelschlepper uns entgegen kommt, ist das fahrerische Geschick von jedem Fahrer gefragt – viel mehr als eine Handbreit passte zwischen den Autos nicht mehr und zwischen Fahrzeugfenster und dem schäumenden Fluss unten befand sich nur leerer Raum für den freien Fall. Am Nachmittag erreichen wir eine kleine Ansiedlung von Häusern und sofort schießt uns der Gedanke eines Italo-Western in den Kopf. Wir warten alle nur darauf, dass hinter den Häusern einer dieser fies dreinblickenden Revolverhelden auftaucht. Bei Marsical Caceres, ca. 100 km vor Huancayo erreichen wir die Asphaltstraße.
Heute liegen wir so gut in der Zeit, dass wir beschließen weiter bis nach Concepcion zu fahren um eventuell noch vor Schließung um 18:00 Uhr das Kloster Santa Rosa de Copa zu erreichen. Um 17:00 Uhr erreichen wir das Kloster und dürfen mit der letzten Führung an diesem Tag ins Kloster. Das Kloster wurde im 18. Jahrhundert von den Franziskanern, für die Missionierung des Amazonas errichtet. Absolutes Highlight des Klosters ist die große Bibliothek mit 25.000 Werken, die zum Teil aus dem 15. Jahrhundert stammen. Eines der ausgestellten Bücher ist für uns besonders interessant und wir diskutieren Lebhaft um den Wahrheitsgehalt der aufgeführten Informationen. Es handelt sich hierbei um eine Katholische Bibel auf Deutsch aus dem Jahre 1564. Wir alle sind uns nicht ganz sicher ob diese Information stimmt, kommen aber mehr oder weniger zu dem Ergebnis, das es so früh noch keine katholische Bibel auf Deutsch gegeben haben könnte. Trotzdem beschließen wir, unser Ergebnis daheim noch einmal zu überprüfen.
Kaum aus dem Kloster heraus geht die Sonne unter, so dass wir bei Nacht unser Hotel suchen müssen. Wenig später stehen wir vor unserem Hotel, welches einem Tiroler Landhaus ähnelt. Nach gutem zureden bekommen wir Zimmer, müssen aber geschlagene 90 Minuten auf das Abendessen warten. Selbst mit kaltem Bier und Feuer im Kamin war die Zeit etwas lang.
01.09.2011 KM 312, Concepcion – Puerto Bermudez
Eigentlich wollten wir recht zügig aufbrechen, aber die Zubereitung des Frühstücks dauert annähernd solange wie das Abendessen, so dass wir erst gegen 8:00 starten. Wir überqueren zum letzten Mal für die nächsten drei Tage zwei Pässe jenseits der 4.000 Meter. Ab Tarma geht es stetig bergab in das Amazonas Becken. Die Landschaft wechselt unheimlich schnell, vom kargen Hochland ist nichts mehr zu sehen. Es wird immer grüner, Bananen- und Ananasplantagen säumen den Weg. Steile Canyons, Wasserfälle und hohe Berge, für uns eine der reizvollsten Strecken bisher. Die Temperaturen steigen von 9,5 Grad im Hochland auf 36,5 Grad im Tiefland. Zum ersten Mal macht sich die Klimaanlage so richtig bezahlt. In Merced tanken wir die Fahrzeuge und fragen sicherheitshalber noch einmal nach der Wegstrecke und den Fahrzeiten. Wieder bekommen wir unterschiedliche Angaben, trotzdem beschließen wir loszufahren, auch wenn es eine Nachtfahrt werden könnte auf einer staubigen Piste, wir wollen aber keinen weiteren Tag verlieren. Straßenbauarbeiten, die die letzten Schäden von der Regenzeit reparieren, behindern unser Vorankommen. Die Strecke ist jedoch ein Traum und bietet wunderschöne Aussichten in das Amazonasbecken. Die Bauweise der Häuser verändert sich. Waren die Häuser im Hochland aus Lehm oder Stein, so sind die Häuser hier aus Tropenholz und auf Stelzen gebaut. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Puerto Bermudez. Beeindruckt stellen wir fest, dass wir heute auf 4.000 Meter Höhe gestartet sind und nun bei 300 Meter Höhe angekommen sind.
Puerto Bermudez empfängt uns staubig und mit hoher Luftfeuchtigkeit, die Auswahl einer Unterkunft fällt uns nicht schwer, laut Reiseführer gibt es nur eine vernünftige Unterkunft. Die Alberge Humboldt liegt wunderschön gelegen am Fluss Rio Ucayali. Wir werden an der Alberge gebührend empfangen mit der Matthäus Passion aus einem tragbaren CD Spieler. Jesus (das ist kein Witz), ein Auswanderer aus Spanien schafft es in dem mit nur 5 Zimmern ausgestatteten Haus, uns vier Zimmer fertig zu machen, indem er alle anderen Gäste in einen Raum unterbringt. Die Unterkunft besticht durch einen wunderschönen angelegten Garten, einem abgewandelten Mona Lisa Bild und sechs Hängematten. Gemeinschaftsduschen und Toiletten können uns nicht abschrecken weil alles mit sehr viel Liebe eingerichtet ist und genau richtig ist so wie es ist, und weil kaltes Bier im Kühlschrank steht. Da wir Jesus mit unserem Besuch doch etwas überrascht haben und wir nicht noch mehr Unannehmlichkeiten bereiten wollen, zieht es uns in die Stadt. Mit Mopedtaxis sind wir schnell im besten Restaurant und überraschenderweise gibt es nur Hühnchen, allerdings in verschiedenen Varianten. Das ganze Ambiente, Stadt und Restaurant lässt nichts gutes Versprechen, aber was für ein Wunder, wir bekommen das beste gebratene Hühnchen von ganz Peru mit selbstgemachten Pappa Frites serviert. Unglaublich. Wirklich!
02.09.2011, KM 0, Puerto Bermudez
Da wir heute keine Kilometer fressen müssen, beginnen wir den Tag mit Ausschlafen, bis uns „Jesus“ um 8:00 Uhr zum Frühstück aus den Betten holt. Bei Rührei mit Spinat (köstlich übrigens), planen wir den heutigen Tag. Gegen 12:00 Uhr starten wir mit unserer Bootstour auf einem der Zuflüsse des Amazonas, dem Rio Ucayali. Die rege Betriebsamkeit an der Anlegestelle der Boote ist beeindruckend und zeigt deutlich, dass der Güterverkehr ausschließlich über das Wasser erfolgt. Bananen, Getränke, Reis und Gemüse, all dies wird von hier aus in die umliegenden Dörfer, die am Wasser gebaut sind transportiert. Auf schmalen Brettern sitzend tuckern wir drei Stunden lang, in der prallen Sonne, den Fluss entlang. Immer wieder begegnen wir anderen Booten die Personen und Güter transportieren. Nach der Hälfte der Strecke, darf natürlich ein kleiner Ausflug in den Urwald nicht fehlen. Wir besuchen einen dieser Urwaldriesen und kommen uns verdammt klein vor. Die Vorstellung hier im Urwald den Anschluss an die Gruppe zu verlieren, lässt uns erschaudern, so dass wir dicht beieinander bleiben. Geprägt von unzähligen B-Movies, schauen wir permanent in die Bäume und auf den Boden und halten Ausschau nach Schlangen und Vogelspinnen. Aber nichts dergleichen will uns über den Weg laufen, aber das sollte auch gut so sein, da doch der eine oder andere auf Kriegsfuss mit Spinnen steht. Nach Rückkehr von unserem Ausflug in den Urwald, lassen wir uns ein Bad in dem Fluss nicht entgehen, allerdings auch erst, nachdem unser Führer sich wagemutig in die Fluten geworfen hat.
03.09.2011, KM 462, Puerto Bermudez - Huanuco
Da wir immer noch einen Tag hinter dem eigentlichen Reiseverlauf sind, beschließen wir den Streckenverlauf zu verändern. Leider geht das zu Lasten der „Cordillera Blanca“. Wir fahren in Richtung Norden auf der Carreterra Marginal, einer typischen Urwaldpiste, die momentan an allen Ecken und Enden instandgesetzt wird, so dass wir recht mühsam vorankommen. Staub schlucken ist angesagt, zumindest für die hinteren Fahrzeuge. Bei dem kleinen Örtchen „Humboldt“ erreichen wir endlich die Hauptverkehrsstrecke. Die nächsten ca. 250 Kilometer nach Huanuco über Tingo Maria wollen wir zügig zurücklegen, da alle Reiseführer davor warnen, sich länger in dem Drogenanbaugebiet Nummer eins in Peru aufzuhalten. Landschaftlich ist die Strecke sehr reizvoll, da wir wieder in der Hochebene fahren. Dennoch haben wir alle ein komisches Gefühl im Magen. Das Ganze wird noch verstärkt als wir die ersten bewaffneten „Polizisten“ sehen und angehalten werden. Der sogenannten „Touristenaussichtspunktaufseher“ mit Gewehr, gibt uns zu verstehen, er wäre derjenige der hier für Ordnung sorgt. Dankbar geben wir Ihm vier Soles und sind froh, dass wir so günstig davon gekommen sind. Als er jedoch die restlichen Fahrzeuge auch noch um ein paar Soles erleichtern möchte, nehme ich meinen ganzen Mut zusammen und erkläre ihm auf „Klingonisch-spanisch-englisch-deutsch“, das wir alle zusammen gehören, mit Erfolg. Die Frage bleibt aber: Sind wir einem Banditen auf dem Leim gegangen oder war er wirklich ein Offizieller „Touristenaussichtspunktaufseher“? Letztendlich war es uns egal. Die Weiterfahrt und die Asphaltstraße in die Berge und nach Tinga Maria werden zusehends schlechter. Teilweise fehlt ein Teil der Straße, so dass Anna der Überzeugung ist, dass die Banditen die Strasse mit Absicht beschädigen, um Nachts so leichter die Fahrzeuge anhalten und ausrauben zu können. Entweder waren wir zu schnell oder die Banditen hielten gerade Siesta oder es gibt keine Banditen in dieser Region, jedenfalls wurden wir nicht noch einmal angehalten.
Am Abend erreichten wir Huanuco. Das Hotel am Plaza de Armas war schnell gefunden, nur das Parken und die Koordination dorthin verursachten ein wenig Chaos.
04.09.2011, KM 433, Huanuco - Chilca
Start am frühen Morgen und die Hoffnung endlich einmal etwas früher am Hotel anzukommen. So war der Plan. Doch Peru und seine Straßen sollten uns heute wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Brav den Verkehrsschildern folgend, biegen wir am Reserva Nacional Junin nach Lima ab. Wir sind begeistert von dem „Nacional Huayllay“ und erklimmen wieder 4.800 Meter und merken sofort dass das Atmen schwerer fällt. Wir fahren an Bergen über 5.500 Meter vorbei, die teilweise mit Schnee bedeckt sind. Leider wird aber zunehmend die Strecke auch wieder schlechter und verwundert fragen wir uns, ist das wirklich die Hauptstrecke nach Lima! Zu 99% sind wir sicher, das wir keine Abzweiggung verpasst haben, aber zum Umkehren ist es zu spät und so fahren wir die landschaftlich wunderschöne aber zähe und Zeit fressende Strecke weiter. Zur besten Rushhour erreichen wir die Vororte von Lima. Der Verkehr nimmt rasant zu und das Fahren im Konvoi wird anstrengender. Zum Glück finden wir die „Panamericana“ die uns in Richtung Süden bringen soll, ohne uns zu verfahren. Trotzdem zeigt uns die Großstadt mit seinen 8,5 Millionen Einwohnern, sein hässliches Gesicht, als Jugendliche versuchen bei fast stehendem Verkehr, mit Steinen bewaffnet, die Seitenfenster von anderen Fahrzeugen einzuschlagen. Glücklicherweise ohne Erfolg. Doch der Schock sitzt tief und so sind wir doch recht froh, als der Verkehr wieder fließend rollt. Eine Übernachtung in Lima fällt aber aufgrund dieses Erlebnisses flach, so dass wir noch ca. 60 km weiter südlich entlang der Panamericana fahren. Da es schon Dunkel ist, nehmen wir nicht einmal den Pazifik war.
Gegen 20 Uhr erreichen wir ein einfaches Hostal in Chilca. Aufgrund unseres leeren Magens und der Umstellung von 4.800 Metern auf Meereshöhe, die beste Übernachtungs-Alternative, wenn auch die Unterkunft nicht gerade mit Charme glänzt. Aber besser als nichts und wir sind weit ab der Großstadt. Bei Hühnchen und Pappa Frites versuchen wir den Abend zu genießen.
05.09.2011, KM 488, Chilca - Nazca
Da die letzten langen Fahrtage, das Essen und die Höhe uns ziemlich zugesetzt haben, sind wir froh, mit der Gewissheit zu reisen, dass die Panamericana entlang des Pazifiks, uns schnell voranbringen wird. Die Tachonadel erklimmt zum ersten Mal 160 km/h, so dass wir endlich eine Chance haben den verlorenen Tag wieder einzuholen. War unsere bisherige Reise landschaftlich geprägt durch hohe Berge, enge Schluchten, abenteuerliche Pisten und durch den Urwald des Amazonas, durchfuhren wir nun die endlose wirkende Weite einer Wüste und stellen dabei fest, das wir bisher, selten so nah beieinander liegende verschiedene Landschaften gefunden habe, wie in Peru. Im „Reserva Nacional de Paracas“ wird uns diese Einzigartigkeit noch mehr bewusst als Meer und Wüste auf spektakuläre Weise aufeinander treffen. In Perus längsten geschützten Küstenstreifen mit Steilwänden und Stränden können wir das erste Mal unsere Füße im Pazifik baden. Wir verlassen die Küste und fahren in das Landesinnere. Als wir Huacachina erreichen ist es Mittag und zum ersten Mal auf der Reise können wir ohne Zeitdruck, eine deutsche Siesta machen. Die hohen Sanddünen rund um die Wüstenoase mit der grünen Lagune, ist mittlerweile zur Partyoase und zum Mekka aller Sandboarder geworden. Da wir nicht mehr die jüngsten sind und das Sandboarden doch kleine Risiken birgt, beschließen wir das sein zu lassen und lieber weiterzufahren.
Wenig später erreichen wir die Nazca – Linien. Bis heute gehen die Meinungen der Linien und deren Funktion auseinander. Ob überdimensionierter astronomischer Kalender, Zeremonialzentrum oder auch Landebahn für Außerirdische, wir sind unterschiedlicher Meinung, besteigen aber trotzdem den Aussichtsturm bei untergehender Sonne. Die über 70 Menschenfiguren und Tiere sind schon beeindruckend!
Wenig später erreichen wir Nazca. Checken in einem Hotel ein, trinken Pisco Sour und diskutieren über die geheimnisvollen Linien.
06.09.2011, KM 708, Nazca - Chivay
Ein langer Fahrtag erwartet uns heute. Entlang der Panamericana und des Pazifiks fahren wir in Richtung Süden, dabei geht die Panamericana entweder direkt am Ufer entlang oder entlang der Steilküste. Immer wieder bieten sich uns fantastische Ausblicke auf den Pazifik. Bei Camana verlassen wir dann endgültig das Meer und erklimmen wieder Höhenmeter um Höhenmeter. Innerhalb von 200 km erreichen wir, unseren absoluten Höhenrekord auf dieser Reise, 4.834 Meter. 25 km weiter erreichen wir unser heutiges Etappenziel Chivay auf 3.700 Meter.
Mit der Höhe kämpfend, sind wir froh dass wir im Hotel zu Abendessen können. Da es ein langer Tag war hat niemand so richtig Lust sehr lange wach zu bleiben. Hinzu kommt das ein Teil der Gruppe morgen früh zum Colca Canyon fahren möchte. Da wir den großen Reisebussen aus dem Weg gehen wollen, bedeutet das Abfahrt um 6:00 Uhr.
07.09.2011, KM 400, Chivay - Puno
Wir starten um 6:00 Uhr. Die ca. 1,5 Stunden andauernde Fahrt in den Colca Canyon beginnt sehr verheißungsvoll – auf Asphalt. Doch sehr bald wird aus der gut ausgebauten Strecke, wieder eine Piste mit viel Staub. Entlang der Strecke sind riesige Terrassenflächen angebaut, welche vor 2000 Jahren aus den Felsen gehauen wurden, um so gegen Wassermangel und Erosion vorzubeugen und Getreide anzubauen. Als wir „La Cruz del Condor“, den höchsten Aussichtpunkt des Canyons erreichen, stellen wir fest, dass wir nicht die einzigen klugen Köpfe waren. Mindestens 30 weitere Personen haben sich schon die besten Plätze gesichert. Die Schlucht mit einer Tiefe von maximal 3.400 Meter und einer Länge von 100 km gehört zu den tiefsten Canyons der Welt und ist Heimat der berühmten Andenkondore. Gebannt schauen wir in die tiefe Schlucht, um den einen oder anderen Kondor zusehen, leider mit nur mäßigem Erfolg. Mit Adleraugen entdecken wir in der tiefen Schlucht zwei Kondore. Wahrscheinlich waren wir zu früh unterwegs, den die wenigen warmen Luftströmungen haben an diesem frühen Morgen wohl nicht ausgereicht, um den 12 Kilo schweren Vogel in die Lüfte zu bewegen. Etwas enttäuscht entschließen wir uns zurück zu fahren, um mit den im Hotel gebliebenen Mitreisenden gemeinsam zu frühstücken.
Die Weiterfahrt nach Puno und zum Titicacasee erfolgt auf einer gut ausgebauten Strecke. Da wir uns alle nicht ganz fit fühlen, sei es durch Magenbeschwerden oder durch die Höhe, ziehen wir es vor, in Puno ins Hotel zu gehen statt zu campen. So richtig glücklich mit der Entscheidung ins Hotel zu gehen, sind zwar nicht alle, aber es ist die beste Entscheidung die wir in dieser Situation fällen konnten. Wahrscheinlich wird es dadurch, eine der wenigen Etappen auf der XWORLD sein, bei der kein Camp innerhalb von 14 Tagen aufgeschlagen wird.
In Puno angekommen, schaffen wir es zweimal an unserem Hotel vorbeizufahren.
Durch Zufall ergattern wir Parkplätze in der Innenstadt, ca. 100 Meter von unserem Hotel entfernt. Beim Abendessen besprechen wir den morgigen Tag, bis ein Großteil der Gruppe sich in die Souvenir Meile begibt.
08.09.2011, KM 387, Puno - Cusco
Nach dem Frühstück, wechseln wir Fortbewegungsmittel und begeben uns in Richtung Hafen, um mit einem Touristenboot auf dem Titicacasee zu den nahe gelegenen „schwimmenden Inseln“ der Uros zufahren. Das Boot scheint sicher, obwohl es, so scheint es zumindest, aus allerlei verschiedenen Einzelteilen zusammengebaut worden ist. Das Steuerrad stammt aus einem Toyota Bus, die Sitze aus einem Reisebus usw.. Da wir aber mit nur maximal 5 Knoten dahintuckern, sind wir guten Mutes. Wenig später erreichen wir die ersten Inseln, die aus Totora Schilf hergestellt worden sind. Je ein Touristenboot steuert eine der 40 Inseln an, das Ganze sieht schon etwas komisch aus und der Gedanke, dass wir einem großen Touristennepp aufgesessen sind, verstärkt sich. Der Ablauf für die Touristen auf den Inseln ist identisch: Geschichte der Uros, Konstruktion der Inseln, anprobieren der landestypischen Tracht und Souvenirverkauf. Zu guter Letzt, wird man mit dem „Mercedes“ der Uros (Doppelrumpfboot mit Plattform) zu der Schilf Werft gefahren (pro Person nochmals 10 Soles, wobei wir nicht gefragt worden sind, ob wir das wollen). Dort angekommen schwindet die letzte Illusion. Die Doppelrumpfboote werden nicht wie angenommen, komplett aus Schilf gebaut, sondern jeder Rumpf besteht aus einem Ganzkörperkondom, gefüllt mit Coca-Cola Plastikflaschen, die als Auftriebskörper fungieren. Ummantelt wird das ganze letztendlich dann mit Schilf, so dass das ganze seinen persönlichen Uros Charakter bekommt. Nichts desto trotz, ist die Konstruktion der „schwimmenden Inseln“ schon sehr beeindruckend, wenn auch das ganze mittlerweile einem „Freilichtmuseum“ gleicht und niemand mehr ganzjährig auf den Inseln sein Leben dort verbringt.
Zurück auf dem Festland, starten wir mit den letzten Kilometern unserer Reise. Die ca. 380 km nach Cusco ziehen sich allerdings, so dass wir schließlich gegen Abend in Cusco ankommen. Schnell sind die Autos bei dem örtlichen VW Händler abgegeben und per Taxi geht es in unser Hotel in der Innenstadt. Mit Pisco Sour beschließen wir eine Rundreise die manche Überraschung für uns bereit gehalten hat.
Anbei noch ein paar nützliche Informationen:
Pisco Sour: Der als „Wunder der Wüste“ gepriesene Pisco ist Perus Nationalgetränk. Der aus Traubenmost zubereitete Pisco ist ein klarer Weinbrand der pur und eisgekühlt getrunken werden kann. Die bevorzugte Variante ist allerdings Pisco Sour. Dieser besteht aus drei Teilen Pisco und je einem Teil Limettensaft, Zuckersirup und Eiweiß, hinzu kommen Eiswürfel und – zum Schluss – ein Spritzer Angostura Bitter. Das ganze kräftig schütteln und servieren.
Reisedaten:
Reifenpannen: 2 (jeweils 5 cm große Nägel)
Maximal Höhe: 4.834 Meter
Minimal Höhe: 0 Meter
Insgesamt Höhenmeter: 48.645 Meter
Kilometer Gesamt: 3.721 Kilometer
Eine meiner schönsten Reisen die ich gemacht habe, landschaftlich absolut TOP
Die ehemalige Inka-Hauptstadt Cusco war Anfangs- und Zielpunkt der fünften XWORLD-Etappe. Von Andenpässen in schwindelerregender Höhe, vertrauensvollen Peruanern, zwielichtigen Straßenwächtern und einem Besuch der „schwimmenden Inseln“ im Titicacasee berichtet ein Teilnehmer. Als Bonus gibt es ein Rezept zur Zubereitung des peruanischen Getränks Pisco Sour.
27.08.2011 KM 0, Cusco
Als Fransisco Pizarro im 16. Jahrhundert an der Nordküste Perus landete, um die Andenregion im Namen der Kirche und der spanischen Krone zu erobern, hatte die Region schon einen wahnsinnigen Aufstieg und Verfall erlebt. Die Eroberung der Region veränderte aber das Land und das Leben der Menschen nochmals komplett. Am besten kann man das in Perus Touristenhochburg Cusco auf 3.326 Meter beobachten. Cusco gilt als Ausgangspunkt für Macchu Picchu und unzähligen anderen, alten Inka-Ruinen und bietet zum anderen alte Kathedralen, welche die spanischen Eroberer auf den zerstörten Ruinen der Inkas errichteten.
Für uns beginnt das Abenteuer mit dem Anflug auf den Flughafen von Cusco. Beim Blick aus dem doch sehr kleinen Fenster des Flugzeuges erkennen wir, bei strahlendem Wetter, nur Berge. Die ersten Schritte auf dieser Höhe zeigen einem deutlich die Grenzen auf, so dass wir alle unser Großstadttempo auf ein Drittel reduzieren müssen. Mit dem Taxi geht es recht zügig in die Innenstadt, dabei haben wir den Verdacht, dass je kleiner das Taxi ist, desto besser der Fahrer. Die engen Gassen in der Innenstadt verlangen ein Höchstmass an Präzision, an denen manch anderer im Ansatz schon Scheitern würde. Wenig später sind wir am Hotel. Keuchend von der dünnen Höhenluft checken wir ein. Der 20 Stunden Flug fordert seinen Tribut, so dass wir uns erst einmal schlafen legen.
Am Abend treffen wir uns alle wieder und das erste Briefing der Reise zeigt deutlich, dass unsere Strecke knallhart kalkuliert ist. In der Regenzeit gelten manche Streckenabschnitte als unpassierbar und bedeuten hunderte Kilometer Umweg, wenn es denn einen gibt. Schwindelerregende Passstraßen mit über 4.000 Meter Höhe werden uns die nächsten Tage begleiten. Peruanische Trucker berichten uns von Streckenabschnitten die nur 200 km lang sein sollten, aber trotzdem 20 Stunden Fahrzeit in Anspruch nehmen. Nichts desto trotz sind wir guten Mutes und genießen das erste peruanische Abendessen (mit Meerschweinchen) und mit Pisco Sour am Plaza Regocijo.
28.08.2011 KM 0, Macchu Picchu
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das heißt für uns: 6:40 Uhr Abfahrt zum Bahnhof nach Poroy, um mit der Schmalspurbahn durch das heilige Tal bis nach Macchu Picchu zu fahren. Die steilen Schluchten und hohen Berge entlang der Bahnstrecke faszinieren und beeindrucken uns. Wir finden, das ist ein guter Einstieg, um Peru kennenzulernen.
Durch den 100 jährigen Geburtstag der Entdeckung von Macchu Picchu durch Hiram Bingham, sind wir nicht alleine an diesem erhabenen und geheimnisvollen Ort. Nichts desto trotz lauschen wir gespannt den Erzählungen und Erklärungen unserer Führerin Irene, die uns unerbittlich durch die Ruinen scheucht.
Die Zugfahrt zurück nach Cusco, wird durch die skurrile Tanzeinlage und Modeschau, die die Teilnehmer der Etappe 4 auch schon genossen haben, nicht langweilig. Spät erreichen wir das Hotel und sind ganz froh, dass das Hotelpersonal in absoluter Weltrekordzeit uns noch ein Abendessen serviert. Erschlagen von dem langen Tag und der Zeitumstellung fallen wir zufrieden und müde ins Bett.
29.08.2011 KM 350, Cusco – Andahuaylas
Früh morgens werden wir abgeholt und mit dem Bus zum Volkswagenhändler von Cusco gebracht. Endlich geht es richtig los, wir verstauen unser Gepäck in den Amaroks, die wie eine Perlekette in einer Reihe stehen. Wir verlassen Cusco in Richtung Westen und erklimmen dabei die ersten Höhenmeter. Wir kommen sehr schleppend voran. Immer wieder werden wir durch unzählige LKW ausgebremst und uns wird schnell klar, dass unser eigentliches Ziel Ayacucho, heute nicht zu erreichen ist. Wir überqueren, die ersten zwei Pässe die jenseits der 4.000 Meter liegen und bezahlen das erste Mal Straßenmaut. Damit hatten wir nicht gerechnet. Die Strecke auf Asphalt ist gut zu fahren, wenn nicht die unzähligen Kurven wären. Als wir Luftlinie 8 km von Abancay sind und die Hoffnung immens groß ist, recht schnell in der Stadt zu sein, werden wir eines besseren belehrt. Für 40 km bis ins Zentrum der Stadt brauchen wir eine geschlagene Stunde. In Abancay biegen wir ab in Richtung Ayacucho. Auf einer gut ausgebauten Schotterpiste geht es bergauf und wieder bergab und wir kommen sehr langsam voran, da die Strecke nicht wie auf der Landkarte eingezeichnet geradeaus führt, sondern gefühlte 1.000 Spitzkehren auf uns warten. Links und rechts der Strecke erstrecken sich über mehrere Kilometer auf über 3.000 Meter Höhe unzählige Kartoffelfelder. Kurz vor Andahuaylas erreichen wir die Asphaltstraße die, so scheint es, erst vor wenigen Tagen fertig gestellt worden ist. Als wir nach 10 Stunden Fahrtzeit die Stadt erreichen, ist die Stadtrundfahrt obligatorisch, wenn auch nicht gewollt. In diesem Fall war das Finden eines geeigneten Hotels doch etwas schwierig, bis sich ein Artgenosse „Amarok Fahrer“ sich unser erbarmte und uns zum besten Hotel der Stadt brachte. Das Hotel hat schon bessere Tage erlebt, trotzdem überzeugt uns ein bewachter Parkplatz und WLAN. Den Abend lassen wir im besten Pollo (Wienerwald) Restaurant der Stadt ausklingen.
30.08.2011, KM 236, Andahuaylas – Ayacucho
Wir starten mit einem spärlichen Frühstück im Hotel, der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Auf dem Parkplatz sind unsere Fahrzeuge zugeparkt. Der Peruaner, aber nicht ganz dumm, hat seinen Schlüssel stecken lassen, so dass wir kurzer Hand das fremde Fahrzeug selbst fortbewegen können. Die Strecke nach Ayacucho, bleibt wechselhaft. Der erste Teil erlaubt uns die wahnsinnige Geschwindigkeit von 100 km/h, kurz darauf werden wir durch eine Schotterpiste wieder extrem ausgebremst. Belohnt werden wir aber durch eine Lamaherde die unseren Weg auf 4.000 Meter kreuzt. Wir erreichen Ayacucho um 17:00 Uhr und sind froh etwas Zeit in der Stadt zu verbringen. Die auf 2.750 Meter liegende Stadt besticht durch ihre authentische Ursprünglichkeit. Durch das Kopfsteinpflaster in der Innenstadt fühlt man sich 100 Jahre zurückversetzt. Mit mehr als 30 Kirchen in der Stadt, ahnt man wie die Uhren hier ticken. Anders als in anderen Städten haben die Kirchen Öffnungszeiten, so dass wir warten müssen und die Zeit für einen Stadtrundgang nutzen. Tragischer Held des Tages ist ein Hahn, der zu Beginn des Stadtrundgangs stolz und herrschaftlich auf den Dächern stolzierte, um wenig später platt wie ein Plunder, überrollt auf dem Asphalt zu liegen.
In der Kirche San Fransisco de Paula besichtigen wir die wohl außergewöhnlichste und schönste Holzkanzel Perus. Als wir die Kathedrale auf dem Plaza de Armas erreichen, werden wir durch einen Umzug aller Schüler von Ayacucho überrascht. Es ist Ferienbeginn und dieser Tag wird jedes Jahr mit einem riesigen Umzug gefeiert. Ausgelassen wird tanzend und rennend der Plaza de Armas umrundet. Vom Restaurant Via Via schauen wir dem Treiben den ganzen Abend zu und genießen wieder einmal die üppigen Portionen, die uns serviert werden.
31.08.2011 KM 295, Ayacucho – Concepcion
Wir starten wie gewöhnlich um 7:30 Uhr und betanken die Fahrzeuge außerhalb des Ortes. Da wir schon einen Tag durch die unzähligen Serpentinen verloren haben, fragen wir an der Tankstelle drei verschiedene Menschen nach der Fahrzeit von Ayacucho nach Huancayo. Das Ergebnis kann nicht unterschiedlicher sein. Die erste Person spricht von 12 Stunden, die zweite Person von 4 Stunden und die dritte Person von 7 Stunden. Super, wir beschließen nichts darauf zu geben und fahren einfach los. Anfangs kommen wir auf einer gut ausgebauten Straße zügig voran. Die Strecke wird aber immer beschwerlicher und ist nichts für schwache Nerven. Mehr als 200 Kilometer geht es über eine holprige, harte und unbefestigte Straße entlang des Rio Mantaro. Ungesicherte Felsvorsprünge, enge Streckenpassagen die Platz für ein Fahrzeug bieten, lassen einem hin und wieder den Atem stocken. Als ein Sattelschlepper uns entgegen kommt, ist das fahrerische Geschick von jedem Fahrer gefragt – viel mehr als eine Handbreit passte zwischen den Autos nicht mehr und zwischen Fahrzeugfenster und dem schäumenden Fluss unten befand sich nur leerer Raum für den freien Fall. Am Nachmittag erreichen wir eine kleine Ansiedlung von Häusern und sofort schießt uns der Gedanke eines Italo-Western in den Kopf. Wir warten alle nur darauf, dass hinter den Häusern einer dieser fies dreinblickenden Revolverhelden auftaucht. Bei Marsical Caceres, ca. 100 km vor Huancayo erreichen wir die Asphaltstraße.
Heute liegen wir so gut in der Zeit, dass wir beschließen weiter bis nach Concepcion zu fahren um eventuell noch vor Schließung um 18:00 Uhr das Kloster Santa Rosa de Copa zu erreichen. Um 17:00 Uhr erreichen wir das Kloster und dürfen mit der letzten Führung an diesem Tag ins Kloster. Das Kloster wurde im 18. Jahrhundert von den Franziskanern, für die Missionierung des Amazonas errichtet. Absolutes Highlight des Klosters ist die große Bibliothek mit 25.000 Werken, die zum Teil aus dem 15. Jahrhundert stammen. Eines der ausgestellten Bücher ist für uns besonders interessant und wir diskutieren Lebhaft um den Wahrheitsgehalt der aufgeführten Informationen. Es handelt sich hierbei um eine Katholische Bibel auf Deutsch aus dem Jahre 1564. Wir alle sind uns nicht ganz sicher ob diese Information stimmt, kommen aber mehr oder weniger zu dem Ergebnis, das es so früh noch keine katholische Bibel auf Deutsch gegeben haben könnte. Trotzdem beschließen wir, unser Ergebnis daheim noch einmal zu überprüfen.
Kaum aus dem Kloster heraus geht die Sonne unter, so dass wir bei Nacht unser Hotel suchen müssen. Wenig später stehen wir vor unserem Hotel, welches einem Tiroler Landhaus ähnelt. Nach gutem zureden bekommen wir Zimmer, müssen aber geschlagene 90 Minuten auf das Abendessen warten. Selbst mit kaltem Bier und Feuer im Kamin war die Zeit etwas lang.
01.09.2011 KM 312, Concepcion – Puerto Bermudez
Eigentlich wollten wir recht zügig aufbrechen, aber die Zubereitung des Frühstücks dauert annähernd solange wie das Abendessen, so dass wir erst gegen 8:00 starten. Wir überqueren zum letzten Mal für die nächsten drei Tage zwei Pässe jenseits der 4.000 Meter. Ab Tarma geht es stetig bergab in das Amazonas Becken. Die Landschaft wechselt unheimlich schnell, vom kargen Hochland ist nichts mehr zu sehen. Es wird immer grüner, Bananen- und Ananasplantagen säumen den Weg. Steile Canyons, Wasserfälle und hohe Berge, für uns eine der reizvollsten Strecken bisher. Die Temperaturen steigen von 9,5 Grad im Hochland auf 36,5 Grad im Tiefland. Zum ersten Mal macht sich die Klimaanlage so richtig bezahlt. In Merced tanken wir die Fahrzeuge und fragen sicherheitshalber noch einmal nach der Wegstrecke und den Fahrzeiten. Wieder bekommen wir unterschiedliche Angaben, trotzdem beschließen wir loszufahren, auch wenn es eine Nachtfahrt werden könnte auf einer staubigen Piste, wir wollen aber keinen weiteren Tag verlieren. Straßenbauarbeiten, die die letzten Schäden von der Regenzeit reparieren, behindern unser Vorankommen. Die Strecke ist jedoch ein Traum und bietet wunderschöne Aussichten in das Amazonasbecken. Die Bauweise der Häuser verändert sich. Waren die Häuser im Hochland aus Lehm oder Stein, so sind die Häuser hier aus Tropenholz und auf Stelzen gebaut. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Puerto Bermudez. Beeindruckt stellen wir fest, dass wir heute auf 4.000 Meter Höhe gestartet sind und nun bei 300 Meter Höhe angekommen sind.
Puerto Bermudez empfängt uns staubig und mit hoher Luftfeuchtigkeit, die Auswahl einer Unterkunft fällt uns nicht schwer, laut Reiseführer gibt es nur eine vernünftige Unterkunft. Die Alberge Humboldt liegt wunderschön gelegen am Fluss Rio Ucayali. Wir werden an der Alberge gebührend empfangen mit der Matthäus Passion aus einem tragbaren CD Spieler. Jesus (das ist kein Witz), ein Auswanderer aus Spanien schafft es in dem mit nur 5 Zimmern ausgestatteten Haus, uns vier Zimmer fertig zu machen, indem er alle anderen Gäste in einen Raum unterbringt. Die Unterkunft besticht durch einen wunderschönen angelegten Garten, einem abgewandelten Mona Lisa Bild und sechs Hängematten. Gemeinschaftsduschen und Toiletten können uns nicht abschrecken weil alles mit sehr viel Liebe eingerichtet ist und genau richtig ist so wie es ist, und weil kaltes Bier im Kühlschrank steht. Da wir Jesus mit unserem Besuch doch etwas überrascht haben und wir nicht noch mehr Unannehmlichkeiten bereiten wollen, zieht es uns in die Stadt. Mit Mopedtaxis sind wir schnell im besten Restaurant und überraschenderweise gibt es nur Hühnchen, allerdings in verschiedenen Varianten. Das ganze Ambiente, Stadt und Restaurant lässt nichts gutes Versprechen, aber was für ein Wunder, wir bekommen das beste gebratene Hühnchen von ganz Peru mit selbstgemachten Pappa Frites serviert. Unglaublich. Wirklich!
02.09.2011, KM 0, Puerto Bermudez
Da wir heute keine Kilometer fressen müssen, beginnen wir den Tag mit Ausschlafen, bis uns „Jesus“ um 8:00 Uhr zum Frühstück aus den Betten holt. Bei Rührei mit Spinat (köstlich übrigens), planen wir den heutigen Tag. Gegen 12:00 Uhr starten wir mit unserer Bootstour auf einem der Zuflüsse des Amazonas, dem Rio Ucayali. Die rege Betriebsamkeit an der Anlegestelle der Boote ist beeindruckend und zeigt deutlich, dass der Güterverkehr ausschließlich über das Wasser erfolgt. Bananen, Getränke, Reis und Gemüse, all dies wird von hier aus in die umliegenden Dörfer, die am Wasser gebaut sind transportiert. Auf schmalen Brettern sitzend tuckern wir drei Stunden lang, in der prallen Sonne, den Fluss entlang. Immer wieder begegnen wir anderen Booten die Personen und Güter transportieren. Nach der Hälfte der Strecke, darf natürlich ein kleiner Ausflug in den Urwald nicht fehlen. Wir besuchen einen dieser Urwaldriesen und kommen uns verdammt klein vor. Die Vorstellung hier im Urwald den Anschluss an die Gruppe zu verlieren, lässt uns erschaudern, so dass wir dicht beieinander bleiben. Geprägt von unzähligen B-Movies, schauen wir permanent in die Bäume und auf den Boden und halten Ausschau nach Schlangen und Vogelspinnen. Aber nichts dergleichen will uns über den Weg laufen, aber das sollte auch gut so sein, da doch der eine oder andere auf Kriegsfuss mit Spinnen steht. Nach Rückkehr von unserem Ausflug in den Urwald, lassen wir uns ein Bad in dem Fluss nicht entgehen, allerdings auch erst, nachdem unser Führer sich wagemutig in die Fluten geworfen hat.
03.09.2011, KM 462, Puerto Bermudez - Huanuco
Da wir immer noch einen Tag hinter dem eigentlichen Reiseverlauf sind, beschließen wir den Streckenverlauf zu verändern. Leider geht das zu Lasten der „Cordillera Blanca“. Wir fahren in Richtung Norden auf der Carreterra Marginal, einer typischen Urwaldpiste, die momentan an allen Ecken und Enden instandgesetzt wird, so dass wir recht mühsam vorankommen. Staub schlucken ist angesagt, zumindest für die hinteren Fahrzeuge. Bei dem kleinen Örtchen „Humboldt“ erreichen wir endlich die Hauptverkehrsstrecke. Die nächsten ca. 250 Kilometer nach Huanuco über Tingo Maria wollen wir zügig zurücklegen, da alle Reiseführer davor warnen, sich länger in dem Drogenanbaugebiet Nummer eins in Peru aufzuhalten. Landschaftlich ist die Strecke sehr reizvoll, da wir wieder in der Hochebene fahren. Dennoch haben wir alle ein komisches Gefühl im Magen. Das Ganze wird noch verstärkt als wir die ersten bewaffneten „Polizisten“ sehen und angehalten werden. Der sogenannten „Touristenaussichtspunktaufseher“ mit Gewehr, gibt uns zu verstehen, er wäre derjenige der hier für Ordnung sorgt. Dankbar geben wir Ihm vier Soles und sind froh, dass wir so günstig davon gekommen sind. Als er jedoch die restlichen Fahrzeuge auch noch um ein paar Soles erleichtern möchte, nehme ich meinen ganzen Mut zusammen und erkläre ihm auf „Klingonisch-spanisch-englisch-deutsch“, das wir alle zusammen gehören, mit Erfolg. Die Frage bleibt aber: Sind wir einem Banditen auf dem Leim gegangen oder war er wirklich ein Offizieller „Touristenaussichtspunktaufseher“? Letztendlich war es uns egal. Die Weiterfahrt und die Asphaltstraße in die Berge und nach Tinga Maria werden zusehends schlechter. Teilweise fehlt ein Teil der Straße, so dass Anna der Überzeugung ist, dass die Banditen die Strasse mit Absicht beschädigen, um Nachts so leichter die Fahrzeuge anhalten und ausrauben zu können. Entweder waren wir zu schnell oder die Banditen hielten gerade Siesta oder es gibt keine Banditen in dieser Region, jedenfalls wurden wir nicht noch einmal angehalten.
Am Abend erreichten wir Huanuco. Das Hotel am Plaza de Armas war schnell gefunden, nur das Parken und die Koordination dorthin verursachten ein wenig Chaos.
04.09.2011, KM 433, Huanuco - Chilca
Start am frühen Morgen und die Hoffnung endlich einmal etwas früher am Hotel anzukommen. So war der Plan. Doch Peru und seine Straßen sollten uns heute wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Brav den Verkehrsschildern folgend, biegen wir am Reserva Nacional Junin nach Lima ab. Wir sind begeistert von dem „Nacional Huayllay“ und erklimmen wieder 4.800 Meter und merken sofort dass das Atmen schwerer fällt. Wir fahren an Bergen über 5.500 Meter vorbei, die teilweise mit Schnee bedeckt sind. Leider wird aber zunehmend die Strecke auch wieder schlechter und verwundert fragen wir uns, ist das wirklich die Hauptstrecke nach Lima! Zu 99% sind wir sicher, das wir keine Abzweiggung verpasst haben, aber zum Umkehren ist es zu spät und so fahren wir die landschaftlich wunderschöne aber zähe und Zeit fressende Strecke weiter. Zur besten Rushhour erreichen wir die Vororte von Lima. Der Verkehr nimmt rasant zu und das Fahren im Konvoi wird anstrengender. Zum Glück finden wir die „Panamericana“ die uns in Richtung Süden bringen soll, ohne uns zu verfahren. Trotzdem zeigt uns die Großstadt mit seinen 8,5 Millionen Einwohnern, sein hässliches Gesicht, als Jugendliche versuchen bei fast stehendem Verkehr, mit Steinen bewaffnet, die Seitenfenster von anderen Fahrzeugen einzuschlagen. Glücklicherweise ohne Erfolg. Doch der Schock sitzt tief und so sind wir doch recht froh, als der Verkehr wieder fließend rollt. Eine Übernachtung in Lima fällt aber aufgrund dieses Erlebnisses flach, so dass wir noch ca. 60 km weiter südlich entlang der Panamericana fahren. Da es schon Dunkel ist, nehmen wir nicht einmal den Pazifik war.
Gegen 20 Uhr erreichen wir ein einfaches Hostal in Chilca. Aufgrund unseres leeren Magens und der Umstellung von 4.800 Metern auf Meereshöhe, die beste Übernachtungs-Alternative, wenn auch die Unterkunft nicht gerade mit Charme glänzt. Aber besser als nichts und wir sind weit ab der Großstadt. Bei Hühnchen und Pappa Frites versuchen wir den Abend zu genießen.
05.09.2011, KM 488, Chilca - Nazca
Da die letzten langen Fahrtage, das Essen und die Höhe uns ziemlich zugesetzt haben, sind wir froh, mit der Gewissheit zu reisen, dass die Panamericana entlang des Pazifiks, uns schnell voranbringen wird. Die Tachonadel erklimmt zum ersten Mal 160 km/h, so dass wir endlich eine Chance haben den verlorenen Tag wieder einzuholen. War unsere bisherige Reise landschaftlich geprägt durch hohe Berge, enge Schluchten, abenteuerliche Pisten und durch den Urwald des Amazonas, durchfuhren wir nun die endlose wirkende Weite einer Wüste und stellen dabei fest, das wir bisher, selten so nah beieinander liegende verschiedene Landschaften gefunden habe, wie in Peru. Im „Reserva Nacional de Paracas“ wird uns diese Einzigartigkeit noch mehr bewusst als Meer und Wüste auf spektakuläre Weise aufeinander treffen. In Perus längsten geschützten Küstenstreifen mit Steilwänden und Stränden können wir das erste Mal unsere Füße im Pazifik baden. Wir verlassen die Küste und fahren in das Landesinnere. Als wir Huacachina erreichen ist es Mittag und zum ersten Mal auf der Reise können wir ohne Zeitdruck, eine deutsche Siesta machen. Die hohen Sanddünen rund um die Wüstenoase mit der grünen Lagune, ist mittlerweile zur Partyoase und zum Mekka aller Sandboarder geworden. Da wir nicht mehr die jüngsten sind und das Sandboarden doch kleine Risiken birgt, beschließen wir das sein zu lassen und lieber weiterzufahren.
Wenig später erreichen wir die Nazca – Linien. Bis heute gehen die Meinungen der Linien und deren Funktion auseinander. Ob überdimensionierter astronomischer Kalender, Zeremonialzentrum oder auch Landebahn für Außerirdische, wir sind unterschiedlicher Meinung, besteigen aber trotzdem den Aussichtsturm bei untergehender Sonne. Die über 70 Menschenfiguren und Tiere sind schon beeindruckend!
Wenig später erreichen wir Nazca. Checken in einem Hotel ein, trinken Pisco Sour und diskutieren über die geheimnisvollen Linien.
06.09.2011, KM 708, Nazca - Chivay
Ein langer Fahrtag erwartet uns heute. Entlang der Panamericana und des Pazifiks fahren wir in Richtung Süden, dabei geht die Panamericana entweder direkt am Ufer entlang oder entlang der Steilküste. Immer wieder bieten sich uns fantastische Ausblicke auf den Pazifik. Bei Camana verlassen wir dann endgültig das Meer und erklimmen wieder Höhenmeter um Höhenmeter. Innerhalb von 200 km erreichen wir, unseren absoluten Höhenrekord auf dieser Reise, 4.834 Meter. 25 km weiter erreichen wir unser heutiges Etappenziel Chivay auf 3.700 Meter.
Mit der Höhe kämpfend, sind wir froh dass wir im Hotel zu Abendessen können. Da es ein langer Tag war hat niemand so richtig Lust sehr lange wach zu bleiben. Hinzu kommt das ein Teil der Gruppe morgen früh zum Colca Canyon fahren möchte. Da wir den großen Reisebussen aus dem Weg gehen wollen, bedeutet das Abfahrt um 6:00 Uhr.
07.09.2011, KM 400, Chivay - Puno
Wir starten um 6:00 Uhr. Die ca. 1,5 Stunden andauernde Fahrt in den Colca Canyon beginnt sehr verheißungsvoll – auf Asphalt. Doch sehr bald wird aus der gut ausgebauten Strecke, wieder eine Piste mit viel Staub. Entlang der Strecke sind riesige Terrassenflächen angebaut, welche vor 2000 Jahren aus den Felsen gehauen wurden, um so gegen Wassermangel und Erosion vorzubeugen und Getreide anzubauen. Als wir „La Cruz del Condor“, den höchsten Aussichtpunkt des Canyons erreichen, stellen wir fest, dass wir nicht die einzigen klugen Köpfe waren. Mindestens 30 weitere Personen haben sich schon die besten Plätze gesichert. Die Schlucht mit einer Tiefe von maximal 3.400 Meter und einer Länge von 100 km gehört zu den tiefsten Canyons der Welt und ist Heimat der berühmten Andenkondore. Gebannt schauen wir in die tiefe Schlucht, um den einen oder anderen Kondor zusehen, leider mit nur mäßigem Erfolg. Mit Adleraugen entdecken wir in der tiefen Schlucht zwei Kondore. Wahrscheinlich waren wir zu früh unterwegs, den die wenigen warmen Luftströmungen haben an diesem frühen Morgen wohl nicht ausgereicht, um den 12 Kilo schweren Vogel in die Lüfte zu bewegen. Etwas enttäuscht entschließen wir uns zurück zu fahren, um mit den im Hotel gebliebenen Mitreisenden gemeinsam zu frühstücken.
Die Weiterfahrt nach Puno und zum Titicacasee erfolgt auf einer gut ausgebauten Strecke. Da wir uns alle nicht ganz fit fühlen, sei es durch Magenbeschwerden oder durch die Höhe, ziehen wir es vor, in Puno ins Hotel zu gehen statt zu campen. So richtig glücklich mit der Entscheidung ins Hotel zu gehen, sind zwar nicht alle, aber es ist die beste Entscheidung die wir in dieser Situation fällen konnten. Wahrscheinlich wird es dadurch, eine der wenigen Etappen auf der XWORLD sein, bei der kein Camp innerhalb von 14 Tagen aufgeschlagen wird.
In Puno angekommen, schaffen wir es zweimal an unserem Hotel vorbeizufahren.
Durch Zufall ergattern wir Parkplätze in der Innenstadt, ca. 100 Meter von unserem Hotel entfernt. Beim Abendessen besprechen wir den morgigen Tag, bis ein Großteil der Gruppe sich in die Souvenir Meile begibt.
08.09.2011, KM 387, Puno - Cusco
Nach dem Frühstück, wechseln wir Fortbewegungsmittel und begeben uns in Richtung Hafen, um mit einem Touristenboot auf dem Titicacasee zu den nahe gelegenen „schwimmenden Inseln“ der Uros zufahren. Das Boot scheint sicher, obwohl es, so scheint es zumindest, aus allerlei verschiedenen Einzelteilen zusammengebaut worden ist. Das Steuerrad stammt aus einem Toyota Bus, die Sitze aus einem Reisebus usw.. Da wir aber mit nur maximal 5 Knoten dahintuckern, sind wir guten Mutes. Wenig später erreichen wir die ersten Inseln, die aus Totora Schilf hergestellt worden sind. Je ein Touristenboot steuert eine der 40 Inseln an, das Ganze sieht schon etwas komisch aus und der Gedanke, dass wir einem großen Touristennepp aufgesessen sind, verstärkt sich. Der Ablauf für die Touristen auf den Inseln ist identisch: Geschichte der Uros, Konstruktion der Inseln, anprobieren der landestypischen Tracht und Souvenirverkauf. Zu guter Letzt, wird man mit dem „Mercedes“ der Uros (Doppelrumpfboot mit Plattform) zu der Schilf Werft gefahren (pro Person nochmals 10 Soles, wobei wir nicht gefragt worden sind, ob wir das wollen). Dort angekommen schwindet die letzte Illusion. Die Doppelrumpfboote werden nicht wie angenommen, komplett aus Schilf gebaut, sondern jeder Rumpf besteht aus einem Ganzkörperkondom, gefüllt mit Coca-Cola Plastikflaschen, die als Auftriebskörper fungieren. Ummantelt wird das ganze letztendlich dann mit Schilf, so dass das ganze seinen persönlichen Uros Charakter bekommt. Nichts desto trotz, ist die Konstruktion der „schwimmenden Inseln“ schon sehr beeindruckend, wenn auch das ganze mittlerweile einem „Freilichtmuseum“ gleicht und niemand mehr ganzjährig auf den Inseln sein Leben dort verbringt.
Zurück auf dem Festland, starten wir mit den letzten Kilometern unserer Reise. Die ca. 380 km nach Cusco ziehen sich allerdings, so dass wir schließlich gegen Abend in Cusco ankommen. Schnell sind die Autos bei dem örtlichen VW Händler abgegeben und per Taxi geht es in unser Hotel in der Innenstadt. Mit Pisco Sour beschließen wir eine Rundreise die manche Überraschung für uns bereit gehalten hat.
Anbei noch ein paar nützliche Informationen:
Pisco Sour: Der als „Wunder der Wüste“ gepriesene Pisco ist Perus Nationalgetränk. Der aus Traubenmost zubereitete Pisco ist ein klarer Weinbrand der pur und eisgekühlt getrunken werden kann. Die bevorzugte Variante ist allerdings Pisco Sour. Dieser besteht aus drei Teilen Pisco und je einem Teil Limettensaft, Zuckersirup und Eiweiß, hinzu kommen Eiswürfel und – zum Schluss – ein Spritzer Angostura Bitter. Das ganze kräftig schütteln und servieren.
Reisedaten:
Reifenpannen: 2 (jeweils 5 cm große Nägel)
Maximal Höhe: 4.834 Meter
Minimal Höhe: 0 Meter
Insgesamt Höhenmeter: 48.645 Meter
Kilometer Gesamt: 3.721 Kilometer
Eine meiner schönsten Reisen die ich gemacht habe, landschaftlich absolut TOP
Re: VW Amarok - XWORLD Tour South America 2011/2012
XWORLD Etappe7
Tourbericht
22.09.201,1 KM 0, Cusco
Heute ist Anreisetag. Über den Tag verteilt trudeln wir alle in Cusco ein. Unser erster Programmpunkt steht für heute Abend 18.00 Uhr. Bis dahin ist etwas Zeit die wenigen Minuten bis in die Historische Altstadt zu gehen oder einfach anzukommen.
Um 18:00 Uhr treffen wir uns um bei einem Cocatee gemeinsam die Karte anzusehen und die vor uns liegenden 2 Wochen zu besprechen. Anschließend geht es zum Abendessen. Bettina und Freddi sind mutig und probieren die Spezialität des Landes: Meerschweinchen. Es Schmeckt… ja das ist die Frage…ein wenig nach Hühnchen und vor allem nach einem bestimmten Gewürz (wir vermuten es ist Kardamon) und so sonderlich viel dran ist an dem Tier auch nicht.
23.09.2011, KM 0, Machu Picchu
Die Zeitumstellung hilft beim frühen Aufstehen heute Morgen. Um 6:40 Uhr treffen wir uns und auf geht es zu Machu Picchu. Die Anreise ist klar durch organisiert, erst 30min. Bus fahren nach Poroy, gute 3 Stunde mit dem Zug nach Aguas Calientes um dann noch mal 20min mit dem Bus zum Weltkulturerbe zu fahren. Die Zeit vergeht schnell wir genießen die Ausblick auf in die Hügel angelegte Terrassen atemberaubende Berge und bekommen so einen ersten Eindruck von Peru. Gegen Mittag erreichen wir unser Ziel die Sagen umwobene Ruinenstad der Inkas. Bei einer Führung erfahren wir genaueres über die Wiederentdeckung der Stadt durch Hiram Bingham welche sich dieses Jahr zum 100sten mal Jährte.
Anschließend ist noch Zeit auf eigene Faust durch die Ruinenstadt zu stöbern bevor wir uns um 17.00 Uhr wieder treffen um die Rückreise anzutreten. Im Zug haben wir ein sehr interessantes Unterhaltungsprogramm. Die Schaffner bei Peru Rail sind nicht nur Kontrolleure sonder auch Zug-Stewardessen, Alleinunterhalter im „Clownskostüm“ und sogar Models mit der neusten Strickware auf Alpakafell. Endlich im Bus freuen wir uns eigentlich auf ein wenig Ruhe auf der 2 stündigen Fahrt zurück nach Cusco. Aber wie sagte Jens so schön : „diejenige welche schlafen wollte hat am meisten gequasselt“ – Danke Melina .
Zurück in Cusco sind wir durchgefroren (die Heizung im Bus ging nicht), hungrig, erschöpft und auch ein wenig erschlagen von den vielen Eindrücken. Nahe des Hotels hat Andreas ein kleines Restaurant ausgesucht wo wir zu Abend essen und dieser erlebnisreichen Tag seinen Ausklang findet.
24.09.2011, KM 598, Cusco – Nazcar
Wir starten wieder früh in den Tag. Mit dem Bus werden wir zu dem VW Händler in Cusco gefahren wo die Amaroks bereits auf uns waren. Vor uns liegt, wie Andreas und Melina versprechen ein langer Fahrtag. Auf gutem Asphalt führt uns die kurvige Straße zunächst bis Abancay. Die Strecke ist wirklich schön, aufgrund der vielen Kurven und Pässe zieht sie sich jedoch auch sehr in die Länge. So sehen wir beispielsweise Abancay von einer Passanhöhe, Luftlinie sind es 8 km, bis wir unten sind brauchen wir jedoch mehr als eine Stunde.
Zum Mittagessen finden wir einen Platz am Fluss. Nachdem wir gestärkt sind geht es in die Hochebene der Cordillera de Huanzo. Die Landschaft ist atemberaubend: das Blau des Himmels auf über 4.000 m Höhe, die weite und immer wieder schroffe Bergspitzen. Mitten drinnen sechs Amaroks und immer wieder kleine Dörfer und Lama bzw. Alpacaherden.
Leider wird es viel zu früh dunkel, die Sonne geht bereist um 18 Uhr unter und so überqueren wir den heutigen letzten Andenpass mit 4.390m bereits in der Abenddämmerung. Das ist für die Fotos zwar wunderschön aber die letzten 100 km bis Nascar müssen wir leider im Dunkeln fahren.
Die Campübernachtung haben wir kurzerhand in Hotel umgewandelt und so übernachten wir unweit des Flugplatzes in einem netten, einfachen Hotel.
25.09.2011, KM 708 KM, Nazcar - Colca Canyon
Nachdem wir die Nascarlinien bewundert haben folgen wir heute der berühmten PanAm in Richtung Süden. Die Strecke ist asphaltiert und bereits nach wenigen Kilometern kommen wir an den Pazifik. Die Sonne scheint es sind herrliche 26 Grad und so nah am Pazifik müssen wir einfach anhalten und die Füße ins Wasser halten. Eigentlich würde so ein Ausflug mit dem Amaroks in den Sand auch Spaß machen, aber wehe hier fahren wir uns fest dann ist das Tagesziel nicht mehr zu erreichen…. Irgendwie ist vernünftig sein doch auch blöd…! Aber was soll’s wir begnügen uns mit nassen Füssen, sammeln ein paar Muscheln und fahren auch schon weiter.
Berge, Wüste, Felsen und rechts immer der Pazifik - kann es was Schöneres geben? Momentan eigentlich nichts! Nach 400 km müssen wir uns leider vom Pazifik verabschieden es geht wieder in die Berge. Über Arequipa geht es bis nach Chivay. Die Strecke wäre richtig gut zu fahren wären da nicht die vielen vielen Lkws die sich mit stolzen 15-30 Km/h die Berge hoch hetzen. Bevor die Sonne untergeht werden wir noch mit einem rosa/ orange/ rot leuchtenden Vulkan Misti belohnt aber auch dann wird es leider wieder viel zu früh dunkel. Den bisher höchsten Pass mit 4.830m überqueren wir im Dunkeln – nur gut das wir morgen noch mal hier vorbei fahren.
In Chivay übernachten wir im Casa Andina welches uns bereits erwartet, zum Abendessen gibt es Buffet und ein Wein oder Bier das bei uns allen dann auch sehr schnell für die nötige Bettschwere sorgt.
26.09.2011., KM 407, Colca - Puno
Wie war es noch gleich der frühe Vogel…. So auch unser Motto. Heute früh steht als erstes ein Besuch des Colca Canyons auf dem Programm. Der Canyon ist der zweit tiefste Canyon der Welt und bekannt für das „Cruz del Condor“ wo mit Glück Kondore beobachtet werden können. Wir sind positiv überrascht wie leer der Weg ist, keine Minibusse, keine Touristenströme, wir phantasieren schon wie schön es sein wird dort oben fast alleine zu sein und die Kondore zu beobachten.
Kurz vor dem Aussichtspunkt dann die Ernüchterung, gefühlte 200 weiße Minibusse –dahin der Traum von Ruhe und Einsamkeit. Die Massen starren alle in eine Richtung und tatsächlich da sind sie die Andenkondore – gleich 5 Stück! Bei diesem majestätischen Anblick sind dann auch schnell die Menschen um einen herum vergessen – was für ein erhebendes Spektakel diese bis zu 3 Meter großen Vögel über sich schweben zu sehen.
Nach diesem eindrucksvollen Start in den Tag fahren wir zurück nach Chivaj, trinken in der Innenstadt noch einen Kaffe und machen uns dann auf den Weg in Richtung Puno. Auf 4.830 m bauen wir, wie schon so viele Menschen vor uns, ein Steinhäufchen und Jens und Karsten merken das ein Sprint auf dieser Höhe äußerst anstrengend sein kann.
Die Route führt auf gut ausgebauten Straßen weiter in Richtung Osten. In Santa Lucia verlassen wir die Asphaltstraße und fahren über eine wirklich schöne Schotterpiste weiter in Richtung Puno, entlang der Laguna Lagunillas fahren wir durch schroffe Landschaft in der wir wenig Menschen aber umso mehr Lamas sehen. Sogar die ersten Flamingos sehen wir in einer kleinen Lagune dessen Namen wir vergeblich auf den Landkarten suchen.
27.09.2011, KM 299, Puno - La Paz
Heute geht’s zu den Uros. Mit einem gecharterten Boot und Guide fahren wir auf dem Titicacasee in rund 30min bis zu den Inseln der Uros. Wir werden bereits erwartet. Leider regnet es schon den ganzen Morgen –Senjor Scharf (unser offizielles Etappe 7 Maskottchen mit der Aufgabe „für Sonnenschein sorgen“) hat wohl auch ein wenig mit den Höhe zu kämpfen.
Schnell wird klar das viele der Uros hauptsächlich von Tourismus leben. In einer kleinen Hütte ist alles vorbereitet um uns genauestens zu erklären wie die Inseln aufgebaut werden, wie sie erhalten bleiben und wie sich das Leben auf den Insel abspielt. Nachdem wir diese Einweisung bekommen haben werden wir wieder nach draußen gebracht wo die Frauen bereits die Stände mit Souvenirs aufgebaut haben. Die meisten von uns kaufen eine Kleinigkeit um so die Insel und Ihre Einwohner zu unterstützen. Bevor wir mit einem Schilfboot zur nächsten Insel gebracht werden bekommen wir noch ein Ständchen gesungen. Als Highlight gibt es „alle meine Entchen“ wir lachen singen mit und wie sagt Bettina so schön „auch wenn es uns merkwürdig erscheint in anderen Kulturen ist Singen etwas ganz natürliches…“ ob es alle meine Entchen auch auf Spanisch gibt?
Nach der Bootsfahrt im „Touristentaxi“ wie die Uros Ihre schönsten Schilfboote selber nennen geht es zurück ans Festland. Auch wenn alles sehr organisiert und auf Touristen ausgerichtet war hat uns der Ausflug zu den Uros gut gefallen.
Entlang des Titicacasees geht es bis an die Grenze nach Bolivien. Trotz Mittagspause der Bolivianer ist die Grenze schnell erledigt und unser nächster Stopp ist in Copacabana wo wir die Amaroks inklusive Fahrer segnen lassen.
Gesegnet und gut gelaunt geht es weiter nach Tiquina wo die Amaroks auf Pontons über den Titicacasee geschifft werden. Jedes Auto bekommt einen eigenen Ponton. Eigentlich würden mind. 2 drauf passen, aber wahrscheinlich möchte Jeder Fährmann ein Stückchen von diesem Kuchen abhaben. So schippern wir alle nacheinander über den See, veranstalten Wettrennen ohne Einfluss auf die Geschwindigkeit zu haben und Spaßen rum das die Schweizer die letzten sind, obwohl sie als dritte auf ihren Ponton gefahren sind. Wie sie es dennoch geschafft haben 4 Autos zu überholen bleibt mir ein Rätsel.
Mit Blick über die herrlich verschneiten Berge der Cordillera Munecas fahren wir nach La Paz. Wir hätten reelle Chancen endlich mal bei Tageslicht anzukommen! Wäre da nicht das Verkehrschaos in El Alto. Aber wir lernen schnell uns anzupassen und so werden die Hupen der Amaroks auf Herz und Nieren getestet, rote Ampeln ignoriert und möglichst keine Lücke zwischen den Autos gelassen um ja keinen rein zulassen. Den Hexenkessel La Paz erreichen wir im Dämmerlicht, wir fahren bis auf angenehme 3.500 m runter und beziehen unser Hotel im Herzen der Stadt.
28.09.2011, KM 0, La Paz
Heute ist ein Ruhetag geplant. Wir treffen uns alle um 10.00 Uhr um gemeinsam einen Bummel durch die heimliche Hauptstadt Boliviens, La Paz, zu machen. Unser Rundgang führ vorbei an dem berühmt, berüchtigten Gefängnis San Petro zum Hexenmarkt bis zur Plaza San Francisco. Ungewöhnlich ist das erstaunlich wenig Fahrzeuge unterwegs sind die Hauptstraße ist komplett Fahrzeug frei, satt dessen laufen überall Menschen mit Plakaten herum. Wie sich später herausstellt ist heute eine große Demonstration geplant gegen den Bau von Straßen durch den bolivianischen Amazonas nach Brasilien. Es sind tausende von Menschen auf den Straßen und es werden immer mehr, das Regierungsviertel ist von der Polizei verschanzt und so müssen wir den geplanten Rundgang etwas abändern.
Nicht allen sind die Menschenmassen geheuer und so finden wir in einem Museumskaffe Unterschlupf. Von hier aus können wir entweder die Demonstranten beobachteten oder bei einem Kaffee die verschieden angebotenen Kuchen testen. Wobei wir uns alle einig sind: „die Kuchen sehen viel besser aus als sie schmecken“.
Anschließend nutzt jeder die Zeit wie möchte ob für einen Friseurbesuch oder zum Souvenirs shopen.
Am Abend treffen wir uns wieder, laufen noch einmal zum Regierungsviertel und gehen anschließend lecker Essen.
29.09.2011, KM 603, La Paz – Salar de Uyuni
Über El Alto fahren wir weiter in Richtung Salar de Uyuni. Eigentlich wollen wir nur noch eben die Autos Tanken. Aber das „nur noch“ wird zu einer wahren Herausforderung. Die erste Tankstelle hat kein Diesel, genau wie die zweite, dritte, vierte…. Ich höre irgendwann auf zu zählen. Die gefühlte 20the (wahrscheinlich war es in Wirklichkeit erst die neunte) hat endlich den erhofften Diesel. Wir stellen die Auto an die Zapfsäule – doch zu früh gefreut. Angeblich dürfen die Tankstellen keinen Diesel an Ausländer verkaufen – OH..! Nach ein wenig Diskutieren finden wir dann doch eine Möglichkeit: für den doppelten Preis bekommen wir endlich unseren lang ersehnt Kraftstoff. Zur Sicherheit füllen wir auch gleich die Reservekanister mit auf. Bei den Kraftstoffpreisen die wir aus Deutschland gewohnt sind, sind die umgerechnet 50 Cent die wir bezahlen immer noch nicht teuer. Eine Quittung bekommen wir jedoch nicht.
Nach der Abwechslungsreichen Landschaft die wir in den letzten Tagen hatten ist die heutige Strecke fast ein wenig langweilig. Wir fahren über Oruro wo wir noch einmal die Auto Tanken. Wieder darf angeblich kein Sprit an Ausländer verkauft werden, wir einigen uns diesmal auf 60 Cent. Nachdem die ersten zwei Autos getankt sind bekommen wir keinen Diesel mehr, auch mit Diskutieren ist nichts zu machen. Wir fahren schon weiter als von Dieter der Funkspruch kommt „jetzt winkt er uns wieder alle zurück“. Warum auf einmal doch bleibt unklar, wichtig ist eigentlich auch nur das wir uns mit voll getankten Autos auf den Weg in Richtung Süden machen können.
Nachdem wir hinter Challapata von der Hauptstraße abgebogen sind werden wir auf der Wellblechpiste richtig durchgerüttelt, aber die Landschaft wird abwechslungsreicher und die Vorfreude auf den Salar de Uyuni steigt. Wir erklimmen die Bergkuppen und erhoffen jedes Mal den 12.000 km² großen Salzsee hinter der Kuppe zu entdecken. Und irgendwann liegt er vor uns –eine riesige weiße Fläche auf die zu beschreiben wirklich schwierig ist.
In Colchani tanken wir noch einmal die Autos (diesmal ganz problemlos ohne diskutieren), kaufen frische Lebensmittel wie Brot und Gemüse und dann geht es endlich auf den Salzsee. Ein irres Gefühl! Wir fahren in verschiedenen Formationen über das Salz, Filmen Fotografieren und genießen die Weite und das fahren über die Hexagramme die das Salz gebildet hat. Nach einem kurzen Fotostop am Salzhotel bauen wir inmitten des Sees unser Zeltlager auf. Die Küche bleibt kalt um möglichst keine Spuren auf dieser weißen Fläche zu hinterlassen. Bei einem Cuba Libre genießen wir den phantastischen Sternenhimmel bevor wir nach und nach in unsere Zelte kriechen.
Irgendwann haben Fredi, Jens und Melina auch ihre Foto seccion beendet, so dass wir alle schlafen können.
30.09.2011, KM 337, Salar de Uyuni - Altiplano
Die Nacht war kalt, aber der Sonnenaufgang über dem Salar entschädigt für alles!
Unser erster Stopp heute ist eine Insel inmitten der Sees. Nach einem Rundgang auf der Insel gibt es Frühstück. Neben uns stehen eine gute Handvoll Jeeps die alle mit Touranbietern unterwegs sind 5-6 Personen pro Auto –wie gut wir es haben zu zweit in je einem Amarok!
Weiter geht es zurück auf den Salar. Wir nehmen uns ordentlich Zeit für Fotos und Filme. Wir schreiben XWORLD mit unseren Körpern und nutzen weite um optische Täuschungen auf der Kamera festzuhalten –wie z.B. das balancieren alles Autos auf einem Finger oder wir lassen die Fahrzeuge „in unseren Mund fahren“. Nach gut 2 Stunden sind alle Bilder und Filmaufnahmen im Kasten und wir fahren weiter durch das bolivianische Altiplano. Die Landschaft ist atemberaubend und schwer in Worte zu fassen. Wir bewegen uns auf 4.000m sind mittlerweile gut akklimatisiert und die Autos fahren sehr gut auf der Höhe. Wir passieren den Vulkan Ollagüe, und fahren auf wunderschönen Offroadpisten, vorbei an Lagunen voller Flamingos bis an die Laguna Colorada. Im Abendlichen dämmerlicht sind kommen die Farben der Lagune wunderschön zur Geltung wir Fotografieren viel und bestaunen die Schönheit der Natur hier oben.
Sobald die Sonne weg ist sinken auch die Temperaturen und der Wind weht erstaunlich ungemütlich über die Ebene. Keine optimalen Bedingungen für unsere zweite Campnacht. Gemeinsam bauen wir das Gemeinschaftszelt auf wo es zum Abendessen ein Eintopf gibt. Aber auch der wärmt nur für kurze Zeit. Wir gehen früh Schlafen und hoffen das unsere Schlafsäcke ausreichend wärmen heute Nacht.
01.10.2011, KM 192, Altiplano – San Petro de Atacama
Das Autothermometer zeigt morgens um 6:00 Uhr dann -7,5 Grad an, in unserem großen Zelt sind die Teebecher von gestern durch gefroren, ebenso wie unser Abwaschwasser von gestern Abend. Wie gut tun uns da die ersten Sonnenstrahlen und ein heißer Cocatee!
Noch immer etwas durchgefroren machen wir uns, nachdem alles wieder verstaut ist, auf den Weg in Richtung Chile. Die Strecke führt weiter durch das Altiplano und wir knacken unseren Höhenrekord und erreichen die 4.980m. Weiter passieren wir die Geysirbecken bei Sol de Manana wo Schlammpfützen brodeln und ein gewöhnungsbedürftiger Schwefelgeruch in der Luft hängt. Wir halten nur kurz die Temperaturen sind noch immer im unteren einstelligen Bereich und die Autos so schön warm.
Auf der Weiterfahrt kommen wir an eine zugefrorene Lagune wo wir inmitten der Lagune festgefrorene Flamingos sehen. Am Rande der Lagune liegen die Termas de Polques. Wie herrlich warm das Wasser ist! Für alle mutigen die sich ins Wasser trauen ein einmaliges Erlebnis –wie gut es tut nach der kalten nach sich in der Thermalquellen aufzuwärmen. Und das alles auf 4.200m Höhe.
Die wenigen Kilometer bis zur Laguna Verde sind schnell gefahren, die Landschaft wunderschön. Kurz nachdem wir Bolivien verlassen haben beginnt die Asphaltstraße welche hinab nach San Petro de Atacama führt. Wo wir auch nach Chile einreisen. Die Chilenen erledigen den Papierkram erstaunlich schnell, „unser“ Zöllner Hector kontrolliert noch die Fahrzeuge und schon sind wir Eingereist.
Die Oasenstadt hat viel zu bieten und nach einer Abstimmung in der Gruppe beschließen wir für 2 Nächte hier zu bleiben.
Und wie es sich gehört genießen wir den Sonnenuntergang über den Sandhügeln des Valle de la Luna.
02.10.2011, KM 156, San Petro de Atacama
Wir starten gemütlich in den Tag. Die erste Herausforderung ist es die Tankstelle zu finden welche, wie wir finden, in letzen Winkel inmitten der Stadt liegt. Von dort geht es zu unserem ersten Stopp einer Lagune 20 km Südlich der Stadt welche angeblich den gleichen Salzgehalt hat wie das Rote Meer. Natürlich testen wir das aus. Das Wasser ist überraschend Kalt. Nicht ganz ohne stöhnen und schreien legen wir uns ins Wasser und tatsächlich wir treiben oben! Lange halten wir es aber nicht aus und so setzen wir uns lieber in unsere Stühle am Rand der Lagune und genießen die angenehmen Temperaturen auf nur 2.500m Höhe und die Sonne.
Nach dem Badestop geht es weiter auf den Salar de Atacama wo wir in der Laguna Chaxa noch einmal die drei verschiedenen Flamingoarten (James Flamingo sowie der chilenische und andinische Flamingo) der Andenregion aus nächster Nähe beobachten können. Nach dem Picknick fahren wir zurück nach San Petro.
03.10.2011, KM 555, San Petro de Atacama - Salta
Unser letzter Fahrtag führt über den Passo de Jama Pass nach Argentinien. Die Grenze läuft reibungslos, sodass wir am frühen Mittag in Susques ankommen. In einem kleinen Restaurant am Wegesrand essen wir zu Mittag bevor wir auf der berühmten Routa 40 in Richtung Süden weiterfahren. Wie so oft in den letzten Tagen sind wir überrascht und erstaunt was die Natur zu bieten hat und wie unterschiedlich Berge aussehen können.
Ein Highlight heute ist das auf 4.250m Höhe Viadukt Polvorilla. "La Polvorilla" wie die Argentinier es nennen ist eines von 31 Viadukten des „Tren de Las Nubes“ ist 63 m hoch, wiegt ca. 1600 Tonnen und hat sechs Fachwerktürme welche die 224 m lange Konstruktion stützen.
Vom Viadukt sind es noch etwas über 100km bis nach Salta unseren Ziel dieser Etappe. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge erreichen wir unser Ziel gegen 17.00 Uhr.
Unseren letzen Gemeinsamen Abend verbringen wir in einem typischen Restaurant, bei Steak und Livemusik.
04.10.2011, KM 0, Salta
Sightseeing Salta steht auf dem Programm. Nachdem wir zu Fuß zu Plaza 9 de Julio gelaufen sind besteigen wir einen Sightseeing Bus der uns in den kommenden 2 Stunden die Highlights der Stadt zeigt.
Noch ein letztes gemeinsames Mittagessen dann müssen wir uns von Ute und Bettina verabschieden. Die beiden fliegen schon heute nach Buenos Aires.
Wir anderen genießen noch ein wenig die freie Zeit und beginnen die Koffer zu packen bevor wir uns heute Abend ein letztes Mal treffen um das berühmte Argentinische Rindfleisch zu essen.
05.10.2011, KM 0, Salta
Abschied nehmen fällt uns nicht leicht, und so versuchen wir es möglichst kurz zu machen. Wir hoffen das Bettina recht behält mit dem Spruch: „Da man sich im Leben mindestens zweimal sieht bin ich zuversichtlich, dass wir uns irgendwann und irgendwo wieder sehen!“
Tourbericht
22.09.201,1 KM 0, Cusco
Heute ist Anreisetag. Über den Tag verteilt trudeln wir alle in Cusco ein. Unser erster Programmpunkt steht für heute Abend 18.00 Uhr. Bis dahin ist etwas Zeit die wenigen Minuten bis in die Historische Altstadt zu gehen oder einfach anzukommen.
Um 18:00 Uhr treffen wir uns um bei einem Cocatee gemeinsam die Karte anzusehen und die vor uns liegenden 2 Wochen zu besprechen. Anschließend geht es zum Abendessen. Bettina und Freddi sind mutig und probieren die Spezialität des Landes: Meerschweinchen. Es Schmeckt… ja das ist die Frage…ein wenig nach Hühnchen und vor allem nach einem bestimmten Gewürz (wir vermuten es ist Kardamon) und so sonderlich viel dran ist an dem Tier auch nicht.
23.09.2011, KM 0, Machu Picchu
Die Zeitumstellung hilft beim frühen Aufstehen heute Morgen. Um 6:40 Uhr treffen wir uns und auf geht es zu Machu Picchu. Die Anreise ist klar durch organisiert, erst 30min. Bus fahren nach Poroy, gute 3 Stunde mit dem Zug nach Aguas Calientes um dann noch mal 20min mit dem Bus zum Weltkulturerbe zu fahren. Die Zeit vergeht schnell wir genießen die Ausblick auf in die Hügel angelegte Terrassen atemberaubende Berge und bekommen so einen ersten Eindruck von Peru. Gegen Mittag erreichen wir unser Ziel die Sagen umwobene Ruinenstad der Inkas. Bei einer Führung erfahren wir genaueres über die Wiederentdeckung der Stadt durch Hiram Bingham welche sich dieses Jahr zum 100sten mal Jährte.
Anschließend ist noch Zeit auf eigene Faust durch die Ruinenstadt zu stöbern bevor wir uns um 17.00 Uhr wieder treffen um die Rückreise anzutreten. Im Zug haben wir ein sehr interessantes Unterhaltungsprogramm. Die Schaffner bei Peru Rail sind nicht nur Kontrolleure sonder auch Zug-Stewardessen, Alleinunterhalter im „Clownskostüm“ und sogar Models mit der neusten Strickware auf Alpakafell. Endlich im Bus freuen wir uns eigentlich auf ein wenig Ruhe auf der 2 stündigen Fahrt zurück nach Cusco. Aber wie sagte Jens so schön : „diejenige welche schlafen wollte hat am meisten gequasselt“ – Danke Melina .
Zurück in Cusco sind wir durchgefroren (die Heizung im Bus ging nicht), hungrig, erschöpft und auch ein wenig erschlagen von den vielen Eindrücken. Nahe des Hotels hat Andreas ein kleines Restaurant ausgesucht wo wir zu Abend essen und dieser erlebnisreichen Tag seinen Ausklang findet.
24.09.2011, KM 598, Cusco – Nazcar
Wir starten wieder früh in den Tag. Mit dem Bus werden wir zu dem VW Händler in Cusco gefahren wo die Amaroks bereits auf uns waren. Vor uns liegt, wie Andreas und Melina versprechen ein langer Fahrtag. Auf gutem Asphalt führt uns die kurvige Straße zunächst bis Abancay. Die Strecke ist wirklich schön, aufgrund der vielen Kurven und Pässe zieht sie sich jedoch auch sehr in die Länge. So sehen wir beispielsweise Abancay von einer Passanhöhe, Luftlinie sind es 8 km, bis wir unten sind brauchen wir jedoch mehr als eine Stunde.
Zum Mittagessen finden wir einen Platz am Fluss. Nachdem wir gestärkt sind geht es in die Hochebene der Cordillera de Huanzo. Die Landschaft ist atemberaubend: das Blau des Himmels auf über 4.000 m Höhe, die weite und immer wieder schroffe Bergspitzen. Mitten drinnen sechs Amaroks und immer wieder kleine Dörfer und Lama bzw. Alpacaherden.
Leider wird es viel zu früh dunkel, die Sonne geht bereist um 18 Uhr unter und so überqueren wir den heutigen letzten Andenpass mit 4.390m bereits in der Abenddämmerung. Das ist für die Fotos zwar wunderschön aber die letzten 100 km bis Nascar müssen wir leider im Dunkeln fahren.
Die Campübernachtung haben wir kurzerhand in Hotel umgewandelt und so übernachten wir unweit des Flugplatzes in einem netten, einfachen Hotel.
25.09.2011, KM 708 KM, Nazcar - Colca Canyon
Nachdem wir die Nascarlinien bewundert haben folgen wir heute der berühmten PanAm in Richtung Süden. Die Strecke ist asphaltiert und bereits nach wenigen Kilometern kommen wir an den Pazifik. Die Sonne scheint es sind herrliche 26 Grad und so nah am Pazifik müssen wir einfach anhalten und die Füße ins Wasser halten. Eigentlich würde so ein Ausflug mit dem Amaroks in den Sand auch Spaß machen, aber wehe hier fahren wir uns fest dann ist das Tagesziel nicht mehr zu erreichen…. Irgendwie ist vernünftig sein doch auch blöd…! Aber was soll’s wir begnügen uns mit nassen Füssen, sammeln ein paar Muscheln und fahren auch schon weiter.
Berge, Wüste, Felsen und rechts immer der Pazifik - kann es was Schöneres geben? Momentan eigentlich nichts! Nach 400 km müssen wir uns leider vom Pazifik verabschieden es geht wieder in die Berge. Über Arequipa geht es bis nach Chivay. Die Strecke wäre richtig gut zu fahren wären da nicht die vielen vielen Lkws die sich mit stolzen 15-30 Km/h die Berge hoch hetzen. Bevor die Sonne untergeht werden wir noch mit einem rosa/ orange/ rot leuchtenden Vulkan Misti belohnt aber auch dann wird es leider wieder viel zu früh dunkel. Den bisher höchsten Pass mit 4.830m überqueren wir im Dunkeln – nur gut das wir morgen noch mal hier vorbei fahren.
In Chivay übernachten wir im Casa Andina welches uns bereits erwartet, zum Abendessen gibt es Buffet und ein Wein oder Bier das bei uns allen dann auch sehr schnell für die nötige Bettschwere sorgt.
26.09.2011., KM 407, Colca - Puno
Wie war es noch gleich der frühe Vogel…. So auch unser Motto. Heute früh steht als erstes ein Besuch des Colca Canyons auf dem Programm. Der Canyon ist der zweit tiefste Canyon der Welt und bekannt für das „Cruz del Condor“ wo mit Glück Kondore beobachtet werden können. Wir sind positiv überrascht wie leer der Weg ist, keine Minibusse, keine Touristenströme, wir phantasieren schon wie schön es sein wird dort oben fast alleine zu sein und die Kondore zu beobachten.
Kurz vor dem Aussichtspunkt dann die Ernüchterung, gefühlte 200 weiße Minibusse –dahin der Traum von Ruhe und Einsamkeit. Die Massen starren alle in eine Richtung und tatsächlich da sind sie die Andenkondore – gleich 5 Stück! Bei diesem majestätischen Anblick sind dann auch schnell die Menschen um einen herum vergessen – was für ein erhebendes Spektakel diese bis zu 3 Meter großen Vögel über sich schweben zu sehen.
Nach diesem eindrucksvollen Start in den Tag fahren wir zurück nach Chivaj, trinken in der Innenstadt noch einen Kaffe und machen uns dann auf den Weg in Richtung Puno. Auf 4.830 m bauen wir, wie schon so viele Menschen vor uns, ein Steinhäufchen und Jens und Karsten merken das ein Sprint auf dieser Höhe äußerst anstrengend sein kann.
Die Route führt auf gut ausgebauten Straßen weiter in Richtung Osten. In Santa Lucia verlassen wir die Asphaltstraße und fahren über eine wirklich schöne Schotterpiste weiter in Richtung Puno, entlang der Laguna Lagunillas fahren wir durch schroffe Landschaft in der wir wenig Menschen aber umso mehr Lamas sehen. Sogar die ersten Flamingos sehen wir in einer kleinen Lagune dessen Namen wir vergeblich auf den Landkarten suchen.
27.09.2011, KM 299, Puno - La Paz
Heute geht’s zu den Uros. Mit einem gecharterten Boot und Guide fahren wir auf dem Titicacasee in rund 30min bis zu den Inseln der Uros. Wir werden bereits erwartet. Leider regnet es schon den ganzen Morgen –Senjor Scharf (unser offizielles Etappe 7 Maskottchen mit der Aufgabe „für Sonnenschein sorgen“) hat wohl auch ein wenig mit den Höhe zu kämpfen.
Schnell wird klar das viele der Uros hauptsächlich von Tourismus leben. In einer kleinen Hütte ist alles vorbereitet um uns genauestens zu erklären wie die Inseln aufgebaut werden, wie sie erhalten bleiben und wie sich das Leben auf den Insel abspielt. Nachdem wir diese Einweisung bekommen haben werden wir wieder nach draußen gebracht wo die Frauen bereits die Stände mit Souvenirs aufgebaut haben. Die meisten von uns kaufen eine Kleinigkeit um so die Insel und Ihre Einwohner zu unterstützen. Bevor wir mit einem Schilfboot zur nächsten Insel gebracht werden bekommen wir noch ein Ständchen gesungen. Als Highlight gibt es „alle meine Entchen“ wir lachen singen mit und wie sagt Bettina so schön „auch wenn es uns merkwürdig erscheint in anderen Kulturen ist Singen etwas ganz natürliches…“ ob es alle meine Entchen auch auf Spanisch gibt?
Nach der Bootsfahrt im „Touristentaxi“ wie die Uros Ihre schönsten Schilfboote selber nennen geht es zurück ans Festland. Auch wenn alles sehr organisiert und auf Touristen ausgerichtet war hat uns der Ausflug zu den Uros gut gefallen.
Entlang des Titicacasees geht es bis an die Grenze nach Bolivien. Trotz Mittagspause der Bolivianer ist die Grenze schnell erledigt und unser nächster Stopp ist in Copacabana wo wir die Amaroks inklusive Fahrer segnen lassen.
Gesegnet und gut gelaunt geht es weiter nach Tiquina wo die Amaroks auf Pontons über den Titicacasee geschifft werden. Jedes Auto bekommt einen eigenen Ponton. Eigentlich würden mind. 2 drauf passen, aber wahrscheinlich möchte Jeder Fährmann ein Stückchen von diesem Kuchen abhaben. So schippern wir alle nacheinander über den See, veranstalten Wettrennen ohne Einfluss auf die Geschwindigkeit zu haben und Spaßen rum das die Schweizer die letzten sind, obwohl sie als dritte auf ihren Ponton gefahren sind. Wie sie es dennoch geschafft haben 4 Autos zu überholen bleibt mir ein Rätsel.
Mit Blick über die herrlich verschneiten Berge der Cordillera Munecas fahren wir nach La Paz. Wir hätten reelle Chancen endlich mal bei Tageslicht anzukommen! Wäre da nicht das Verkehrschaos in El Alto. Aber wir lernen schnell uns anzupassen und so werden die Hupen der Amaroks auf Herz und Nieren getestet, rote Ampeln ignoriert und möglichst keine Lücke zwischen den Autos gelassen um ja keinen rein zulassen. Den Hexenkessel La Paz erreichen wir im Dämmerlicht, wir fahren bis auf angenehme 3.500 m runter und beziehen unser Hotel im Herzen der Stadt.
28.09.2011, KM 0, La Paz
Heute ist ein Ruhetag geplant. Wir treffen uns alle um 10.00 Uhr um gemeinsam einen Bummel durch die heimliche Hauptstadt Boliviens, La Paz, zu machen. Unser Rundgang führ vorbei an dem berühmt, berüchtigten Gefängnis San Petro zum Hexenmarkt bis zur Plaza San Francisco. Ungewöhnlich ist das erstaunlich wenig Fahrzeuge unterwegs sind die Hauptstraße ist komplett Fahrzeug frei, satt dessen laufen überall Menschen mit Plakaten herum. Wie sich später herausstellt ist heute eine große Demonstration geplant gegen den Bau von Straßen durch den bolivianischen Amazonas nach Brasilien. Es sind tausende von Menschen auf den Straßen und es werden immer mehr, das Regierungsviertel ist von der Polizei verschanzt und so müssen wir den geplanten Rundgang etwas abändern.
Nicht allen sind die Menschenmassen geheuer und so finden wir in einem Museumskaffe Unterschlupf. Von hier aus können wir entweder die Demonstranten beobachteten oder bei einem Kaffee die verschieden angebotenen Kuchen testen. Wobei wir uns alle einig sind: „die Kuchen sehen viel besser aus als sie schmecken“.
Anschließend nutzt jeder die Zeit wie möchte ob für einen Friseurbesuch oder zum Souvenirs shopen.
Am Abend treffen wir uns wieder, laufen noch einmal zum Regierungsviertel und gehen anschließend lecker Essen.
29.09.2011, KM 603, La Paz – Salar de Uyuni
Über El Alto fahren wir weiter in Richtung Salar de Uyuni. Eigentlich wollen wir nur noch eben die Autos Tanken. Aber das „nur noch“ wird zu einer wahren Herausforderung. Die erste Tankstelle hat kein Diesel, genau wie die zweite, dritte, vierte…. Ich höre irgendwann auf zu zählen. Die gefühlte 20the (wahrscheinlich war es in Wirklichkeit erst die neunte) hat endlich den erhofften Diesel. Wir stellen die Auto an die Zapfsäule – doch zu früh gefreut. Angeblich dürfen die Tankstellen keinen Diesel an Ausländer verkaufen – OH..! Nach ein wenig Diskutieren finden wir dann doch eine Möglichkeit: für den doppelten Preis bekommen wir endlich unseren lang ersehnt Kraftstoff. Zur Sicherheit füllen wir auch gleich die Reservekanister mit auf. Bei den Kraftstoffpreisen die wir aus Deutschland gewohnt sind, sind die umgerechnet 50 Cent die wir bezahlen immer noch nicht teuer. Eine Quittung bekommen wir jedoch nicht.
Nach der Abwechslungsreichen Landschaft die wir in den letzten Tagen hatten ist die heutige Strecke fast ein wenig langweilig. Wir fahren über Oruro wo wir noch einmal die Auto Tanken. Wieder darf angeblich kein Sprit an Ausländer verkauft werden, wir einigen uns diesmal auf 60 Cent. Nachdem die ersten zwei Autos getankt sind bekommen wir keinen Diesel mehr, auch mit Diskutieren ist nichts zu machen. Wir fahren schon weiter als von Dieter der Funkspruch kommt „jetzt winkt er uns wieder alle zurück“. Warum auf einmal doch bleibt unklar, wichtig ist eigentlich auch nur das wir uns mit voll getankten Autos auf den Weg in Richtung Süden machen können.
Nachdem wir hinter Challapata von der Hauptstraße abgebogen sind werden wir auf der Wellblechpiste richtig durchgerüttelt, aber die Landschaft wird abwechslungsreicher und die Vorfreude auf den Salar de Uyuni steigt. Wir erklimmen die Bergkuppen und erhoffen jedes Mal den 12.000 km² großen Salzsee hinter der Kuppe zu entdecken. Und irgendwann liegt er vor uns –eine riesige weiße Fläche auf die zu beschreiben wirklich schwierig ist.
In Colchani tanken wir noch einmal die Autos (diesmal ganz problemlos ohne diskutieren), kaufen frische Lebensmittel wie Brot und Gemüse und dann geht es endlich auf den Salzsee. Ein irres Gefühl! Wir fahren in verschiedenen Formationen über das Salz, Filmen Fotografieren und genießen die Weite und das fahren über die Hexagramme die das Salz gebildet hat. Nach einem kurzen Fotostop am Salzhotel bauen wir inmitten des Sees unser Zeltlager auf. Die Küche bleibt kalt um möglichst keine Spuren auf dieser weißen Fläche zu hinterlassen. Bei einem Cuba Libre genießen wir den phantastischen Sternenhimmel bevor wir nach und nach in unsere Zelte kriechen.
Irgendwann haben Fredi, Jens und Melina auch ihre Foto seccion beendet, so dass wir alle schlafen können.
30.09.2011, KM 337, Salar de Uyuni - Altiplano
Die Nacht war kalt, aber der Sonnenaufgang über dem Salar entschädigt für alles!
Unser erster Stopp heute ist eine Insel inmitten der Sees. Nach einem Rundgang auf der Insel gibt es Frühstück. Neben uns stehen eine gute Handvoll Jeeps die alle mit Touranbietern unterwegs sind 5-6 Personen pro Auto –wie gut wir es haben zu zweit in je einem Amarok!
Weiter geht es zurück auf den Salar. Wir nehmen uns ordentlich Zeit für Fotos und Filme. Wir schreiben XWORLD mit unseren Körpern und nutzen weite um optische Täuschungen auf der Kamera festzuhalten –wie z.B. das balancieren alles Autos auf einem Finger oder wir lassen die Fahrzeuge „in unseren Mund fahren“. Nach gut 2 Stunden sind alle Bilder und Filmaufnahmen im Kasten und wir fahren weiter durch das bolivianische Altiplano. Die Landschaft ist atemberaubend und schwer in Worte zu fassen. Wir bewegen uns auf 4.000m sind mittlerweile gut akklimatisiert und die Autos fahren sehr gut auf der Höhe. Wir passieren den Vulkan Ollagüe, und fahren auf wunderschönen Offroadpisten, vorbei an Lagunen voller Flamingos bis an die Laguna Colorada. Im Abendlichen dämmerlicht sind kommen die Farben der Lagune wunderschön zur Geltung wir Fotografieren viel und bestaunen die Schönheit der Natur hier oben.
Sobald die Sonne weg ist sinken auch die Temperaturen und der Wind weht erstaunlich ungemütlich über die Ebene. Keine optimalen Bedingungen für unsere zweite Campnacht. Gemeinsam bauen wir das Gemeinschaftszelt auf wo es zum Abendessen ein Eintopf gibt. Aber auch der wärmt nur für kurze Zeit. Wir gehen früh Schlafen und hoffen das unsere Schlafsäcke ausreichend wärmen heute Nacht.
01.10.2011, KM 192, Altiplano – San Petro de Atacama
Das Autothermometer zeigt morgens um 6:00 Uhr dann -7,5 Grad an, in unserem großen Zelt sind die Teebecher von gestern durch gefroren, ebenso wie unser Abwaschwasser von gestern Abend. Wie gut tun uns da die ersten Sonnenstrahlen und ein heißer Cocatee!
Noch immer etwas durchgefroren machen wir uns, nachdem alles wieder verstaut ist, auf den Weg in Richtung Chile. Die Strecke führt weiter durch das Altiplano und wir knacken unseren Höhenrekord und erreichen die 4.980m. Weiter passieren wir die Geysirbecken bei Sol de Manana wo Schlammpfützen brodeln und ein gewöhnungsbedürftiger Schwefelgeruch in der Luft hängt. Wir halten nur kurz die Temperaturen sind noch immer im unteren einstelligen Bereich und die Autos so schön warm.
Auf der Weiterfahrt kommen wir an eine zugefrorene Lagune wo wir inmitten der Lagune festgefrorene Flamingos sehen. Am Rande der Lagune liegen die Termas de Polques. Wie herrlich warm das Wasser ist! Für alle mutigen die sich ins Wasser trauen ein einmaliges Erlebnis –wie gut es tut nach der kalten nach sich in der Thermalquellen aufzuwärmen. Und das alles auf 4.200m Höhe.
Die wenigen Kilometer bis zur Laguna Verde sind schnell gefahren, die Landschaft wunderschön. Kurz nachdem wir Bolivien verlassen haben beginnt die Asphaltstraße welche hinab nach San Petro de Atacama führt. Wo wir auch nach Chile einreisen. Die Chilenen erledigen den Papierkram erstaunlich schnell, „unser“ Zöllner Hector kontrolliert noch die Fahrzeuge und schon sind wir Eingereist.
Die Oasenstadt hat viel zu bieten und nach einer Abstimmung in der Gruppe beschließen wir für 2 Nächte hier zu bleiben.
Und wie es sich gehört genießen wir den Sonnenuntergang über den Sandhügeln des Valle de la Luna.
02.10.2011, KM 156, San Petro de Atacama
Wir starten gemütlich in den Tag. Die erste Herausforderung ist es die Tankstelle zu finden welche, wie wir finden, in letzen Winkel inmitten der Stadt liegt. Von dort geht es zu unserem ersten Stopp einer Lagune 20 km Südlich der Stadt welche angeblich den gleichen Salzgehalt hat wie das Rote Meer. Natürlich testen wir das aus. Das Wasser ist überraschend Kalt. Nicht ganz ohne stöhnen und schreien legen wir uns ins Wasser und tatsächlich wir treiben oben! Lange halten wir es aber nicht aus und so setzen wir uns lieber in unsere Stühle am Rand der Lagune und genießen die angenehmen Temperaturen auf nur 2.500m Höhe und die Sonne.
Nach dem Badestop geht es weiter auf den Salar de Atacama wo wir in der Laguna Chaxa noch einmal die drei verschiedenen Flamingoarten (James Flamingo sowie der chilenische und andinische Flamingo) der Andenregion aus nächster Nähe beobachten können. Nach dem Picknick fahren wir zurück nach San Petro.
03.10.2011, KM 555, San Petro de Atacama - Salta
Unser letzter Fahrtag führt über den Passo de Jama Pass nach Argentinien. Die Grenze läuft reibungslos, sodass wir am frühen Mittag in Susques ankommen. In einem kleinen Restaurant am Wegesrand essen wir zu Mittag bevor wir auf der berühmten Routa 40 in Richtung Süden weiterfahren. Wie so oft in den letzten Tagen sind wir überrascht und erstaunt was die Natur zu bieten hat und wie unterschiedlich Berge aussehen können.
Ein Highlight heute ist das auf 4.250m Höhe Viadukt Polvorilla. "La Polvorilla" wie die Argentinier es nennen ist eines von 31 Viadukten des „Tren de Las Nubes“ ist 63 m hoch, wiegt ca. 1600 Tonnen und hat sechs Fachwerktürme welche die 224 m lange Konstruktion stützen.
Vom Viadukt sind es noch etwas über 100km bis nach Salta unseren Ziel dieser Etappe. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge erreichen wir unser Ziel gegen 17.00 Uhr.
Unseren letzen Gemeinsamen Abend verbringen wir in einem typischen Restaurant, bei Steak und Livemusik.
04.10.2011, KM 0, Salta
Sightseeing Salta steht auf dem Programm. Nachdem wir zu Fuß zu Plaza 9 de Julio gelaufen sind besteigen wir einen Sightseeing Bus der uns in den kommenden 2 Stunden die Highlights der Stadt zeigt.
Noch ein letztes gemeinsames Mittagessen dann müssen wir uns von Ute und Bettina verabschieden. Die beiden fliegen schon heute nach Buenos Aires.
Wir anderen genießen noch ein wenig die freie Zeit und beginnen die Koffer zu packen bevor wir uns heute Abend ein letztes Mal treffen um das berühmte Argentinische Rindfleisch zu essen.
05.10.2011, KM 0, Salta
Abschied nehmen fällt uns nicht leicht, und so versuchen wir es möglichst kurz zu machen. Wir hoffen das Bettina recht behält mit dem Spruch: „Da man sich im Leben mindestens zweimal sieht bin ich zuversichtlich, dass wir uns irgendwann und irgendwo wieder sehen!“
Re: VW Amarok - XWORLD Tour South America 2011/2012
Habe ein paar Bilder der XWORLD Etappe 7 hochgeladen. War eine tolle Reise mit vielen Eindrücken. Bin überrascht wie gut der VW Amarok die Strapazen der letzten Etappe überstanden hat.
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